Große Resonanz: Ausstellung zu Topf & Söhne in Oslo beendet

09.11.2010 16:00

Derzeit wird die Ausstellung "Techniker der ‚Endlösung’. Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz", die von Anfang März bis Ende Oktober 2010 unter dem Titel "Dødens ingeniører" (Ingenieure des Todes) im Norwegischen Technischen Museum gezeigt wurde, nach Thüringen zurückgebracht. Oslo war die letzte Station der Wanderausstellung, bevor sie in erweiterter Form in den Erinnerungsort am Erfurter Sorbenweg einzieht.

Für das Osloer Museum, das mit einer Ausstellungsfläche von 10.000 m² zu den großen Technikmuseen in Europa zählt, war diese Sonderausstellung ein überragender Erfolg. Eröffnet hatten sie der deutsche Botschafter Detlev Rünger und der polnische Botschafter Wojciech L. Kolanczyk.
"Es war die erfolgreichste Sonderausstellung in unserem Museum überhaupt", sagt Kurator Ketil G. Andersen. Damit habe man beispielhaft für ganz Norwegen zeigen können, wie ein technisches Museum mit schwierigen Themen umgeht. Odd-Bjørn Fure, Direktor des koooperierenden Holocaust-Centers in Oslo, meint: "Die Ausstellung ist das Wichtigste, was in Norwegen zum Thema Holocaust in letzter Zeit gezeigt wurde."
In einer Konferenz Anfang September mit über hundert Teilnehmern regte das deutsche Beispiel alltäglicher Mittäterschaft zu Fragen an, wer in der norwegischen Gesellschaft mit der nationalsozialistischen Besatzungsmacht kollaborierte und wer von ihr profitierte. Dort wurden Forschungsarbeiten über die Unterstützung norwegischer Behörden bei der Deportation der Juden und zur   Zwangsarbeit in der Industrie vorgestellt. Dr. Annegret Schüle, die Leiterin des Erinnerungsortes in Erfurt, sprach auf dieser Konferenz über die internationale Resonanz der Ausstellung "Techniker der ‚Endlösung’" in Deutschland, Belgien, Österreich und Dänemark.
Mit 40 Führungen für Erwachsene und 88 Führungen für Schüler hatte die Ausstellung in Oslo im Vergleich mit anderen Sonderausstellungen des Museums die höchste Zahl an Besuchergruppen. Die pädagogische Abteilung des Museums erarbeitete ein spezielles Begleitangebot zu den Themen Holocaust und Topf & Söhne für Schulklassen und hatte großen Zuspruch in den Bildungseinrichtungen.
Auch zukünftig wird es eine Kooperation zwischen Erfurt und Oslo geben. Annegret Schüle hat ihren norwegischen Kollegen Ketil G. Andersen eingeladen, zur Eröffnung des Erinnerungsortes Topf & Söhne am 27. Januar nach Erfurt zu kommen und über die Resonanzen der Ausstellung in Norwegen zu berichten.