Jungfrauenportal, Chorgestühl und Glasmalerei im Dom zu Erfurt. Zum christlich-jüdischen Verhältnis im 14. Jahrhundert. Erfurter Synagogenabend am 5. April 2011
Der Gottesmordvorwurf bei der Erarbeitung des Konzildokuments "Nostra aetate" (1964) und die Diskussionen um die Karfreitagsfürbitten für Juden stehen exemplarisch für die spannungsreichen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Juden, die auch das Verhalten der katholischen Kirche gegenüber der jüdischen Religion prägten.
Das jüdische Volk bildete zwar einerseits einen notwendigen Teil der christlichen Heilsgeschichte, aber es galt auch als das "hartnäckig den neuen Bund verleugnende Volk" und als "Volk der Christusmörder". Man sah Juden nicht nur als fehlerhaft, sondern sogar als potentiell gefährlich an. Die Kunstwerke des Mittelalters und somit auch die bildlichen Zeugnisse des Erfurter Doms, geben diese konträre Beziehung wider.
Aus statischen Gründen dürfen im 1. Obergeschoss der Alten Synagoge nur 40 Stühle gestellt werden. Rechtzeitiges Erscheinen wird daher empfohlen. Einlass ist ab 19:00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Die Synagogenabende in der Alten Synagoge Erfurt können durch die Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse Thüringen realisiert werden. Es handelt sich um eine Veranstaltungsreihe, in deren Rahmen die Alte Synagoge einmal im Monat abwechselnd zu einem Konzert oder einem wissenschaftlichen Vortrag einlädt.