"berühren erwünscht": Kunst mit anderen Sinnen wahrnehmen

09.05.2011 15:30

In Museen und Galerien wird eigentlich beflissen darauf geachtet, dass die dort präsentierte Kunst nicht berührt wird. Die beiden Kuratorinnen Uta Heyder und Eike Küstner gehen bei der Ausstellung "berühren erwünscht" in der Galerie des Hauses Dacheröden einen anderen Weg. Sie stellen Kunst zusammen, die ausdrücklich berührt werden soll.

Hände können die Kunstwerke ertasten. Hände können sich auch bei geschlossenen Augen ein eigenes Bild machen von den Spuren im Material, von der Ausstrahlung der verwendeten Materialien. Das Begreifen von Kunst soll mit "Tastwegen" durch die Ausstellung als wirksames Mittel der Auseinandersetzung mit der Realität genutzt und die musealen Tabus überwunden werden. Nicht nur die Lust am Entdecken anderer Kunsterlebnisse gab den Ausschlag für dieses ungewöhnliche Kunstprojekt, sondern auch die Beobachtung, dass Menschen mit Sehbehinderungen sonst von den Erlebnissen der Bildenden Kunst ausgeschlossen sind. Gerade diese Menschen, aber auch alle anderen Kunstfreunde und Zeitgenossen mit Neugier auf neue Entdeckungen sind herzlich eingeladen, sich auf ungewöhnliche Kunstentdeckungen mit dem Tastsinn einzulassen.   Für die Ausstellung wurden namenhafte Thüringer Künstler mit verschiedenen Medien eingeladen, die sich auf die Berührung ihrer Arbeiten einlassen können. Zu entdecken sind Kunstwerke aus verschiedenen Materialien - Metall, Holz, Farbe, Textil - von Ulrike Drasdo, Diana Hartung - Gräßer, Ute Herre, Jost Heyder, Volkmar Kühn, Thomas Lindner, Katrin Prinnich - Heutzenröder, Marion Walther, Stefan Wengler.
Im Rahmen der Ausstellung finden begleitende Veranstaltungen statt:

  • 29. Mai, 11:00 Uhr: Lesung aus Zeichnungen mit Katrin Gassmann
  • 1. Juni, 19:30 Uhr: "Grenzen der Wahrnehmung" Künstlergespräch
  • 9. Juni, 19:30 Uhr: Lesung mit Anke Engelmann
  • 19. Juni, 11:00 Uhr: Konzert mit Matthias von Hintzenstern

Galerie Kulturforum Haus Dacheröden, Anger 37, 99084 Erfurt | "berühren erwünscht" | Vernissage am 19. Mai 2011 um 19:30 Uhr, Laudatio: Eike Küstner, Musik: Improvisationen von Johannes Paul Gräßer | geöffnet Dienstag - Sonntag 10:00 -18:00 Uhr | Kuratorinnen und Künstler stehen Mittwoch, 18. Mai 2011 um 14:00 Uhr Pressvertretern zum Gespräch zur Verfügung