Museumsgespräch mit dem Direktor der Kunsthalle Erfurt, Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, im Rahmen der Ausstellung "Hans-Christian Schink. Eine Stunde Fotografie"

24.05.2011 11:53

Im Rahmen der Sonderausstellung "Hans-Christian Schink. Eine Stunde ∙ Fotografien" stellt Prof. Dr. Schierz in einem Museumsgespräch am Donnerstag, dem 26. Mai, 17 Uhr, die sensationelle Sonnenserie "Eine Stunde" des in Erfurt geborenen Künstlers Hans-Christian Schink vor.

Hans-Christian Schink ist als zeitgenössischer Fotograf von Landschaften bekannt, die er überall in der Welt findet und in klassisch ausgewogene Kompositionen übersetzt. Dabei wird oft übersehen, dass sich der Künstler auch intensiv mit den Bedingungen des eigenen Mediums auseinander setzt. Deutlich wird das in der Serie "LA.Night", aber ebenso auch in der Werkgruppe "1 h", die derzeit im Angermuseum Erfurt präsentiert wird.
Hans-Christian Schink, der immer noch mit analogem Fotomaterial – also mit chemischen Prozessen bei der Belichtung von Negativen und Positiven – arbeitet, bezieht sich in der Serie "1 h" auf einen Effekt, der bei der chemischen Umwandlung von Silbersalzen durch Lichteinfluss eintritt und "Echte Solarisation" genannt wird. Es handelt sich um eine Verfremdung des fotografischen Bildes durch starke Überbelichtung, die unter den Händen von Hans-Christian Schink faszinierende Ergebnisse zeitigt. Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, der schon längere Zeit mit dem Werk Schinks vertraut ist, wird mit dem Künstler über die Intentionen sprechen, die seine fotografische Arbeit bestimmen, über die Schwierigkeiten, mit heute handelsüblichen Schwarzweiß-Negativen noch Solarisationseffekte zu erzielen und über seinen Anspruch, mit der Serie "1 h" Weltbilder zu schaffen, die immer auch Bilder der Begegnung von Fotografen mit der Welt sind.
Hans-Christian Schink gehört zu den wichtigsten international tätigen Fotografen der Gegenwart. Die Serie, die noch bis zum 05. Juni 2011 umfassend im Angermuseum zu sehen ist, wurde mit dem renommierten Ing Real Photography Award ausgezeichnet und zeigt das qualitative Kernstück einer größeren Werkschau.