Die Band von nebenan! Filmabend mit der Deutsch-Israelische Gesellschaft in der Kleinen Synagoge

14.10.2011 11:54

Mit Eran Kolirins Tragikkomödie "Die Band von nebenan" setzt die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) ihre Filmreihe in der Kleinen Synagoge fort: Am Mittwoch, dem 19.11.2011 um 19:00 Uhr landen interessierte Besucher zusammen mit einer achtköpfigen Polizeikapelle aus Alexandria/Ägypten durch ein sprachlich bedingtes Missverständnis in Bet Hatikva, einem israelischen Kaff irgendwo in der Negev-Wüste. Dr. Martin Borowsky, der Vorsitzender der DIG, führt die Gäste in den Film ein, der knapp eineinhalb Stunden dauert. Der Eintritt in die Kleinen Synagoge ist frei.

"Die Band von nebenan" ist eine der erfolgreichsten israelischen Produktionen der letzten Jahre und hat national sowie international zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Der Film erzählt anhand einer ägyptischen Polizeikapelle, die gezwungenermaßen eine Nacht in einem israelischen Dorf verbringt, den Austausch zweier Völker, der jedoch vorerst Utopie bleibt. Beide Staaten - Israel und Ägypten - verbindet seit dem Friedensvertrag von 1979 bis heute lediglich ein "kalter" Friede. Die Entwicklungen in den politischen Beziehungen beider Länder der letzten Wochen geben darüber hinaus vorerst keinen Anlass zur Hoffnung auf eine positive Veränderung. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, über Filme ein aktuelles und vielschichtiges Bild des heutigen Israels zu vermitteln.
Der Tragikomödie "Die Band von nebenan" gelingt dies nicht nur hervorragend, sondern auch unterhaltsam: In Bet Hatikva, dem Dorf, in das es die ägyptischen Musiker verschlägt, existiert weder ein arabisches Kulturzentrum, noch fährt ein Bus an dem Abend zurück; auch Hotelzimmer für die Nacht gibt es nicht. Doch dank der pragmatischen jüdischen Bistro-Besitzerin Dina finden die acht Männer bei ihren Freunden und Bekannten eine Bleibe für die Nacht. In der folgenden Nacht kommen sich die benachbarten Kulturen, die israelisch-jüdische und ägyptisch-arabische, ein Stück näher. Existieren zu Anfang noch Berührungsängste und einmal mehr sprachlich bedingte Missverständnisse zwischen den Männern in den hellblauen Polizeiuniformen und ihren israelischen Gastgebern, so wird im Laufe des Abends und der Nacht die Distanz zwischen beiden Kulturen überwunden. Es wird musiziert, getanzt, geflirtet und getrunken und in tiefgreifenden Gesprächen wird so manch eine Scheu voreinander abgelegt. Am nächsten Morgen verlässt die Truppe den Ort, um zu ihrem eigentlichen Bestimmungsort, Petah Tikva, aufzubrechen, und hinterlässt beim Zuschauer ein positives Gefühl.