Ganztagsschule: Lebens- und Lernwelt; Ganztagsschulkongress 2011 zu Gast in Erfurt

02.11.2011 13:10

Ausgebucht! Dieser Hinweis steht mit dicken Buchstaben auf der Homepage des Ganztagsschulverbandes GGT e.V. und es bedeutet, dass sich über 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland zum diesjährigen Ganztagsschulkongress in der Landeshauptstadt Erfurt angemeldet haben.

In der Zeit vom 16. bis 18. November finden im Rahmen des Kongresses vielfältige Fachvorträge zur Eigenverantwortlichkeit von Schulen, dem Raum als drittem Pädagogen und neuen Möglichkeiten zu einer anregenden Unterrichtsgestaltung statt.
Auch viele Erfurter Schulen öffnen für die Kongressteilnehmer ihre Türen und geben einen Einblick in das schulische Leben und die Weiterentwicklung der Erfurter Ganztagsschullandschaft. Grundschulen, Regelschulen, Förderzentren, Gesamtschulen und Gymnasien – an vielen Schulen herrscht große Vorfreude und natürlich auch ein bisschen Aufregung.

Der diesjährige Kongress steht unter dem Motto "Ganztagsschule: Lebens- und Lernwelt" und möchte den Fokus darauf legen, dass Schule mehr ist als ein Gebäude und Lernen mehr als Hausaufgaben und das Einmaleins. Kindliche Lebenswelten in die Schulen tragen und Lernen in und mit dem eigenen Wohn- und Lebensort ist ebenso wichtig wie das Schaffen neuer Formen des Lernens durch Forschen, Entdecken und Ausprobieren. Die Stadt, die Kommune kann und muss Bildung aktiv und verantwortungsvoll mit gestalten. Erfurt ist hierfür ein gutes Beispiel.

92 Prozent der Erfurter Grundschüler nutzen das facettenreiche Ganztagsangebot der Stadt Erfurt. Im Rahmen des Modellprojektes "Weiterentwicklung der Thüringer Grundschulen zu Ganztagsschulen", an dem die Stadt Erfurt seit April 2008 teilnimmt, sind viele wertvolle Kooperationen zur Bibliothek, Sportvereinen, Kultureinrichtungen, Ortsteilbürgermeistern, Betrieben, Kindergärten, den weiterführenden Schulen und anderen Einrichtungen öffentlichen Lebens entstanden und ausgebaut worden. Wenn Kinder in ortsansässigen Betrieben hämmern, sägen, backen, kochen, malern, hinter die Kulissen des Theaters schauen und selbst in die Kostüme der Schauspieler schlüpfen, ihren Heimatkundeunterricht in den Egapark oder in die Zooschule verlegen, auf Stadtfesten singen und tanzen oder mit einer Lupe ausgerüstet die Wiesen der Geraauen oder den Steigerwald inspizieren… , dann ist dies durch viel Engagement ermöglicht worden und zum Teil fast unbeachtet der Öffentlichkeit über die Jahre immer weiter gewachsen.

Die Stadt Erfurt präsentiert sich als gut vernetzter Lebens- und Lernraum für seine Kinder und Jugendlichen und freut sich auf einen regen Erfahrungsaustausch und viele interessante Begegnungen mit interessierten Kongressteilnehmen.