Frauenpolitischer Jahresauftakt mit Protestnote zur Bewirtschaftungsreserve

17.01.2012 14:35

Herzlich begrüßten sich die aktiven Frauen im Netzwerk der Erfurter Fraueninitiativen sowie die Kooperationspartnerinnen, Unterstützerinnen und Unterstützer, Interessierten in der frauen- und gleichstellungspolitischen Arbeit zum Jahresauftakt der Gleichstellungsbeauftragten.

In einem rasanten Tempo führte Birgit Adamek durch den power-point-Jahresrückblick, der die vielfältigen Aktivitäten zum 100. Internationalen Frauentag, die begleitenden Ausstellungen, mehrere Lesungen und Konzerte in gute Erinnerung brachte. An 80 Aktionen waren die Partnerinnen des Frauennetzwerkes beteiligt. Der Jahresrückblick kann mit Stick im Frauenbüro abgeholt werden.

Hervor gehoben wurde auch von Oberbürgermeister Andreas Bausewein die Ausgestaltung des Equal Pay Day – des "Gleichbezahltages", der einmal im Jahr sehr deutlich auf die bestehende Lohnkluft zwischen Frauen und Männern aufmerksam macht. Besonderes Zeichen sind die roten Taschen, die für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen stehen.
Am 23. März findet der nächste Equal Pay Day statt, vereint verschiedene Aktionen unter dem Thema "Lohnfindung".

Mit Besorgnis und Entrüstung reagierten die engagierten Frauen und Männer auf die Ankündigung der Landesregierung, eine 20-prozentige Bewirtschaftungsreserve auf nicht gesetzlich gebundene Gelder zu verhängen!
Fraueninitiativen, Frauenhäuser, Frauen- und Familienzentren, die Beratungs- und Kontaktstellen zu Sucht, Ehe und Familie, Schwangerschaft, Schulden und Insolvenzgefahr leisten einen wesentlichen Beitrag zur Prävention, für den Zusammenhalt in Beziehungen, für den sozialen Frieden in den Wohngebieten, Städten und Kreisen. Die Bedeutung der Kontaktstellen mit den jahrelang hohen Beratungszahlen darf nicht unterschätzt werden und verlangt nach Anerkennung. Zumal sich die Problemlagen verschärft haben: vom Schwerpunkt Arbeit/Ausbildung/Beschäftigung hat sich die Beratungsnachfrage in den Frauenzentren verändert zu Fragen von Partnerschafts- und Erziehungsproblemen, finanziellen Sorgen, Suchtfragen und psychischen Problemen. Kürzungen vorzunehmen sind das denkbar schlechteste Signal zum Jahresauftakt!

Zur Unterstützung der Proteste wird sich der Dachverband der Thüringer Frauenorganisationen, der Landesfrauenrat Thüringen, bei den Expertinnen der Projektarbeit Vorort informieren.