Vortrag im Angermuseum im Rahmen der Sonderausstellung "Dialog über Grenzen. Malerei - Skulptur - Zeichnung. Die Sammlung Riese"

16.04.2012 09:38

In seinem Lichtbildvortrag stellt Dr. Roman Zieglgänsberger (Museum Wiesbaden) am Dienstag, 17. April, 19 Uhr, den verborgenen Teil der überwiegend konkret-konstruktiven Sammlung Riese im Angermuseum vor.

Sammlung Riese

Der Kunsthistoriker, seit 2010 Kustos für die Klassische Moderne am staatlichen Museum Wiesbaden, hat sich intensiv mit der Sammlung Riese beschäftigt. Die nur selten präsentierten grafischen Arbeiten werden in drei Kategorien gruppiert und herausragende Beispiele vorgestellt.

Das Kapitel "gerade" behandelt die konstruktiven Werke der beginnenden Avantgarde in Russland von so namhaften Künstlern wie El Lissitzky, Kasimir Malewitsch oder des darauf aufbauenden Künstlers Ilya Kabakov.

Im Kapitel der konkreten "Farbmaler" um Richard Paul Lohse und Rupprecht Geiger wird die berührende Macht der Farbe in den Vordergrund gestellt. Trotz dieser beiden gegensätzlichen Tendenzen in der absoluten, ungegenständlichen Kunst des 20. Jahrhunderts wird der Beweis geführt, dass die Verbindung zum Menschen in keinem Moment abbricht – die bis zum 19. Jahrhundert uneingeschränkt gültige Gleichung "Kunst – Natur – Leben" besteht weiterhin, wenn auch nicht so offensichtlich. "Schräges" kommt auch zur Sprache, wenn beispielsweise der tschechische Künstler Jiři Kolář ikonengleiche Kunstwerke vom allzu hohen Sockel stößt.

Von 2007 bis 2010 leitete Dr. Roman Zieglgänsberger die Grafische Sammlung am Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg und kuratierte dort u.a. 2008 die Ausstellung "Konkret! Mappenwerke aus vier Jahrzehnten. Die Michaela Riese Stiftung im Kunstforum Ostdeutsche Galerie".

Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei.