Brandbekämpfung auf Amerikanisch

15.06.2012 13:52

Wieder einmal war es soweit, und drei Erfurter Feuerwehrmänner weilten im Rahmen des Fachkräfteaustausches Erfurt-Shawnee bei ihren amerikanischen Kollegen. In der Zeit vom 1. bis 10. Juni besichtigten und bestaunten Sebastian Winkler, Bernd Dittmar und Thomas Voigt nicht nur die neueste Feuerwehrtechnik, sondern tauschten sich im Rahmen einer Schicht , die sie mit der Shawneer Kameraden gemeinsam, allerdings als Beobachter, fuhren, auch über deren Handhabung aus. Ein weiteres Mal stand die Benutzung des legendären "Halligan -Tools" im Zentrum des allgemeinen Interesses - ist es doch u.a. auch dem Austauschprogramm mit Shawnee zu verdanken, dass dieses überaus effiziente Werkzeug, ein regelrechter "Multitasker", auch bei Erfurter Feuerwehrleuten  sehr beliebt ist.

Shawnee ist eine stetig wachsende Stadt mit einer Einwohnerzahl von derzeit 60.000, verteilt auf 108 Quadratkilometern Fläche. Die Rettungsteams des Fire Departments Shawnee müssen innerhalb von vier bis fünf Minuten am Einsatzort sein, eine Aufgabe, die mit dem Bau der neuen und hochmodernen Feuerwache "Station 2" noch besser zu realisieren ist. An dieser Stelle konnten die Erfurter "Firefighters" mit einer Neuigkeit aufwarten und freudig vom Bau der neuen Wache in Erfurts Süden erzählen, die ebenfalls die Nummer 2 tragen und voraussichtlich noch in diesem Jahr eingeweiht werden wird. 
Einig war man sich recht schnell darin, dass ungeachtet diverser Unterschiede in Strategie,Technologie oder Werkzeugeinsatz letztendlich der Kampf um die Rettung und Erhaltung von Leben und Sachwerten das einende Moment darstellt. Am Ende der Schicht legten die Erfurter am Denkmal für die im Dienst umgekommenen Feuerwehrleute und Polizisten Blumen nieder und ehrten somit John Glaser, der vor zwei Jahren bei einem Gebäudebrand sein Leben ließ.
Ein ganz besonderer Höhepunkt war die Teilnahme an der Parade zum Stadtfest "Old Shawnee Days", bei der nach typisch amerikanischer Manier die Abordnung aus Erfurt auf eigenem Wagen die Partnerstadt Erfurt repräsentieren durfte und von den zuschauenden Gästen mit Zurufen und Winken bedacht wurde.
Die Gäste aus Erfurt und die sie begleitenden Ehefrauen waren bei Kollegen und deren Familien untergebracht. Dies trug nicht nur zur Vertiefung der Freundschaft bei, sondern  ermöglichte auch das hautnahe Kennenlernen von Kultur und Traditionen.

Selbstverständlich waren auch Sightseeing und Exkursionen in die nähere Umgebung im Programm enthalten. Kansas City, zu deren Großraum Shawnee gehört, beeindruckte mit seiner Skyline und dem schicken Einkaufs- und Flanierviertel Plaza; im Geburtshaus von Jesse James, heute vielbesuchtes Museum auf dem Lande, wurden die Untaten des Revolverhelden Jesse James, bekannt aus Büchern und Western wieder lebendig…
"Wir sind als Teil eines Austauschprogramms angereist, die Rückreise treten wir mit dem Gefühl an, Teil einer großen Familie geworden zu sein", so fasste der ebenfalls mitgereiste Jörg Rindfleisch, persönlicher Referent im Dezernat Bürgerservice, Sicherheit und Sport, seine Eindrücke zusammen und sprach damit allen Reiseteilnehmern voll und ganz aus dem Herzen.