Erfurt ist eine Stadt der Vielfalt: verstärkte Aufklärung und Mobilisierung der bürgerlichen Mitte notwendig

19.09.2012 15:51

In den letzten Wochen wird in der lokalen und überregionalen Presse vermehrt über Übergriffe von offenbar rechtsgerichteten Personen in der Landeshauptstadt Erfurt berichtet. Die Berichterstattung begann nach dem Überfall auf Besucher des Kunsthauses, heute berichteten die Medien über die Provokation gegenüber demonstrierenden Flüchtlingen.

Stadtverwaltung und Stadtrat haben in der Vergangenheit mit Aktionen wie "Gesicht zeigen" oder "Gegen Rechts ist Logo" öffentlich Bekenntnis für ein tolerantes und weltoffenes Erfurt abgelegt. Wie in der Auftaktveranstaltung des Lokalen Aktionsplans am 6. September 2012 deutlich wurde, muss der Fokus auf die Aufklärung und Mobilisierung der bürgerlichen Mitte gelenkt werden. In Bezug auf die bisherigen Maßnahmen sagt Oberbürgermeister Andreas Bausewein: "Erfurt ist eine Stadt der Vielfalt, wir sind weltoffen und tolerant. Das dürfen wir uns nicht kaputt machen lassen. Die jüngste Entwicklung macht deutlich, dass es nicht nur auf vereinzelte Aktionen ankommt, sondern dass wir diese Toleranz täglich (vor-)leben müssen." Hierzu gehört auch, dass wir gegenüber Intoleranz sowie Ausländer- und Demokratiefeindlichkeit Gesicht zeigen. "Hierzu rufe ich alle Erfurterinnen und Erfurter auf", sagt Bausewein weiter.    

Die aktuelle Entwicklung aufgreifend, steht die Ringvorlesung der Universität Erfurt und der Fachhochschule unter dem Motto "Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Fremdenfeindlichkeit. Spurensuche in Geschichte und Gegenwart". 13 Experten werden sich dem Thema aus ganz unterschiedlichen Blickrichtungen widmen. Die Vorlesungen finden immer dienstags von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr statt, die erste Vorlesung beginnt am 23.10.2012 im Rathausfestsaal.