Arnold Höllriegels Amerika-Bilderbuch
Richard A. Beermann, der unter dem Pseudonym Arnold Höllriegel publizierte, gehört zu den populärsten Feuilletonisten und Reiseschriftstellern der Weimarer Republik, der u.a. nach Neuseeland, Afrika und die Sowjetunion reiste. Wie viele seiner Kollegen besuchte auch er in den 1920er Jahren gleich mehrmals die USA. Seine Betrachtungen der amerikanischen Gesellschaft im Alltag, aber auch der einzigartigen Natur eröffnen einen ebenso lakonischen, wie kritischen Blick auf die noch junge Geschichte der Vereinigten Staaten, jenseits stereotyper und auf die großen Städte fixierter Betrachtungen. Arnold Höllriegel wurde von den Nationalsozialisten als Jude verfolgt; er floh in die USA, wo er im Jahr 1939 verstarb.
Zur Buchpremiere am 20.12.2012 liest der Herausgeber Michael Grisko aus Höllriegels Reiseerinnerungen und ordnet den Text und die Reise im zeitgenössischen Kontext ein. Darüber hinaus verweist er auf Besonderheiten, aber auch auf Gemeinsamkeiten, z.B. mit den Reiseberichten von Klaus und Erika Mann, Alfred Kerr oder Egon Erwin Kisch. Gezeigt werden ebenfalls erstmals veröffentlichte Fotos von einer späteren Reise Arnold Höllriegels durch Nordamerika mit Hans Casparius.
Der Erfurter Kulturwissenschaftler Michael Grisko ist u.a. Herausgeber zahlreicher Romane von Arnold Höllriegel, wie etwa "Die Films der Prinzessin Fantoche" (Berlin 2002); "Bimini" (Siegen 2008) und "Du sollst Dir kein Bildnis machen" (Siegen 2010).