Instrumente für die Korrektur unschön vorstehender oder zusammengewachsener Zähne: Amplonianische Handschriften in der Sonderausstellung

20.02.2013 17:25

Handschriften der Amploniana werden in einer öffentliche Führung durch Thomas Bouillon, Universitätsbibliothek Erfurt, präsentiert.

Im Rahmen der Jubiläumsausstellung: "Amplonius. Die Zeit. Der Mensch. Die Stiftung. 600 Jahre Bibliotheca Amploniana in Erfurt" im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt am Juri-Gagarin-Ring 140a findet am Sonntag, 24. Februar, um 14 Uhr eine öffentliche Führung statt. Dabei geht Thomas Bouillon (Referent der Sondersammlung, Universitätsbibliothek Erfurt) speziell auf die Handschriften aus der Amploniana ein.
Direkt aus dem Besitz des Amplonius stammt z. B. eine Sammelhandschrift mit Texten des antiken Philosophen Aristoteles (384-322 v. Chr.), der in seinen Acht Büchern der Physik damit beginnt, "dass alles, was bewegt wird, notwendig von einem anderen bewegt wird." Dies wird durch die Miniatur eines sich herumreißenden Paares anschaulich illustriert. Die Darstellung ist vollständig im Anfangsbuchstaben des Kapitels, einem "O", untergebracht.

Als praktizierender Arzt sammelte Amplonius auch medizinische Handbücher, wie die lateinische Übersetzung   der Chirurgie des arabischen Mediziners Albukasim (ca. 936-ca. 1009). Das Buch galt bis ins 16. Jahrhundert hinein als Standardwerk. Damals wurde die Zahnheilkunde zur Chirurgie gerechnet. Im Handbuch sind deshalb u. a. Instrumente für die Korrektur unschön vorstehender oder zusammen gewachsener Zähne sowie Zahnersatz zu sehen.