Superreal. Marc Fromm und Oliver Mark – Skulptur und Fotografie

16.05.2013 15:05

Vom 25.05. bis 30.06.2013 zeigt die Galerie Waidspeicher im Kulturhof Krönbacken in der Michaelisstraße 10 die Ausstellung "Superreal. Marc Fromm und Oliver Mark – Skulptur und Fotografie". Es ist eine Ausstellung des Erfurter Kunstvereins e. V. Die Ausstellungseröffnung findet am 25.05.2013, 19 Uhr statt. Öffentliche Führungen werden am 6.6., 27.6., 17 Uhr sowie zur Langen Nacht der Museen am 7.6., 19:30 und 21:30 Uhr angeboten. Geöffnet ist die Ausstellung Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Ein Mann im Wald mit Tieren
Foto: Sigmar Gabriel, Ehemaliger Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Foto: © Oliver Mark

Dass der Popkultur und dem Alltag auch etwas Überreales anhaften kann, zeigen die Arbeiten von Marc Fromm (Berlin) und Oliver Mark (Berlin) in der Ausstellung Superreal. des Erfurter Kunstvereins. Sie sind Künstler, die sich mit den Werten und Idolen unserer Gesellschaft auseinandersetzen und in ihren Arbeiten die mediale Inszenierung unserer allgegenwärtigen Popkultur thematisieren.

Die Skulpturen von Marc Fromm erinnern in der Sorgfalt ihrer Ausführung an die kirchliche Schnitzkunst des Mittelalters. Ihre Spannung liegt in der Gegensätzlichkeit: In der Form der aufwendigen traditionellen Umsetzung widmet er sich thematisch der kommerzialisierten Popkultur und hinterfragt damit Werte und Beschaffenheit unserer heutigen Gesellschaft. Er reinszeniert u.a. Kunstgeschichte, indem er ihre Motive in Bildformeln unseres Alltags transformiert und dabei ganz eigene Interpretationen schafft, die unsere Suche nach Leit- und Wunschbildern im Jetzt zum Ausdruck bringen. Die traditionelle handwerkliche Ausführung seiner Werke bezeugt dabei deren Echtheitscharakter.

Superglatt, superglänzend und superreal sind die Fotografien von Oliver Mark, dessen Porträtliste sich wie das Who is Who aus Politik, Business, Kunstmarkt und Unterhaltung liest. Seine Protagonisten werden in ihrem jeweiligen Umfeld inszeniert, zugleich inszenieren sie sich auch selbst und schaffen so neue Erzählräume. Es sind Personen, die als Figuren unserer medialen Welt bereits zu unserem Alltag gehören, aber nicht greifbar sind und die wir doch anhand der Bilder näher zu kennen glauben. Die Fotografien verfolgen einen ganz zeitgemäßen Ansatz und entlocken dem Besucher gleichzeitig neue Sichtweisen auf Altbekanntes. In Bezug auf Gestaltung und Inszenierung der Bildsujets werden zwei verschiedene Ansätze präsentiert, die diesen „realen“ und doch paradoxen Phänomenen unserer auf das Äußere und die Oberfläche konzentrierten und nach Orientierung suchenden Gesellschaft nachgehen.

In der Ausstellung begegnen dem Besucher Fotografien mit Ai Weiwei, Jonathan Meese und Sigmar Gabriel genauso, wie Skulpturen mit dem Titel "11 Freunde", ein schwebender Asia-Imbiss als "Krippe" und das klassische Motiv des Faun neu interpretiert.