„Alfred Hess und sein Umfeld“: Vortrag mit Dr. Babett Forster, Friedrich-Schiller-Universität Jena, im Angermuseum Erfurt

14.08.2013 11:22

Wie schreibt man über eine Sammlung, die nicht mehr besteht? Wie spricht man über Kunstwerke, die verschollen sind? Man kann sich auf den Kontext berufen, Berichte von Zeitzeugen, wie die Familie, Freunde und Künstler, zusammentragen und auswerten. Doch das Konvolut selbst, die Sammlung als Werk bleibt stumm. Der Vortrag versucht, die Sammlungsleistung des Erfurter Unternehmers und Kunstmäzens Alfred Hess (1879-1931) im historischen und kulturellen Kontext seiner Zeit nachzuzeichnen.

Porträt des Kunstmäzens Alfred Hess. Pfeiffe rauchender sitzender Mann in blauemn Hemd.
Foto: Erich Heckel (Döbeln 1883-1970 Radolfzell / Hemmenhofen) Bildnis Dr. Alfred Hess, 1932 Tempera auf Leinwand Foto: © Angermuseum Erfurt, Foto: Dirk Urban

Das Erfurter Museum war in den 1920er Jahren als Zentrum moderner Kunst bekannt. Der engen Zusammenarbeit von Direktor Walter Kaesbach mit dem jüdischen Schuhfabrikanten Alfred Hess (1879-1931) ist es zu verdanken, dass eine Sammlung Klassischer Avantgarde wuchs, die heute, wäre sie noch vorhanden, unschätzbaren Wert besäße. Der Kunstmäzen Hess gehörte zu den wenigen Erfurter Bürgern, die sich offen für die neuen künstlerischen Strömungen engagierten. Er finanzierte den Ankauf vieler Kunstwerke. Dank Alfred Hess konnte der bekannte Brücke-Künstler Erich Heckel beauftragt werden, den kleinen kapellenartigen Raum im Erdgeschoss des Angermuseums auszumalen. Der Raum enthält mit dem Zyklus „Lebensstufen“ (1922/1924) die einzigen erhaltenen Wandmalereien Erich Heckels.

Der Vortrag findet am Dienstag, 20. August 2013, um 18 Uhr im Rahmen der Sonderausstellung: „Henry van de Velde. Ein Universalmuseum für Erfurt“ im 2. OG des Angermuseums statt.

Referentin

seit 2010
Stellvertretende Kustodin am Kunsthistorischen Seminar Jena

08.2010
Promotion an der FSU Jena zur vorgelegten Dissertation Fotografien als Sammlungsobjekte im 19. Jahrhundert. Die Alphons-Stübel-Sammlung früher Orientfotografien (summa cum laude)

2005-2007
Promotionsstipendiatin der Landesgraduiertenförderung Thüringen

08.2003
Magisterstudium Kunstgeschichte, Altorientalistik, Klassische Archäologie an der FSU Jena

2000
Praktikumssemester am Gabinete de Arqueología de la Oficina del Historiador de la Ciudad de La Habana, Cuba

1998
Studium der Kunstgeschichte und der Vorderasiatischen Archäologie an der Universität Basel

Begleitprogramm:

Dienstag, 3. September 2013,  um 18 Uhr | Vortrag
Warum wir seit 100 Jahren wissen, was öffentliche Kulturpolitik ist. Edwin Redslob und die Impulse seiner Zeit
Tobias J. Knoblich, Kulturdirektor der Stadt Erfurt

Sonntag, 8. September 2013, 15 Uhr | Abschlussführung
durch die Sonderausstellung „Henry van de Velde. Ein Universalmuseum für Erfurt“ mit Elke Beilfuß, M.A.

Information zur Ausstellung

Buch zur Ausstellung: Miriam Krautwurst und Kai Uwe Schierz (Hrsg.): Henry van de Velde. Ein Universalmuseum für Erfurt, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-86678-829-9, Sonderpreis während der Ausstellung € 28,–.

Als Hauptförderer des Van-de-Velde-Jahres 2013 unterstützt die Sparkassen-Finanzgruppe 13 Ausstellungen und zahlreiche Veranstaltungen in Apolda, Bürgel, Erfurt, Gera, Jena und Weimar. Getragen wird das Engagement von der Sparkasse Mittelthüringen, der Sparkasse Jena-Saale-Holzland, der Sparkasse Gera-Greiz sowie der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Die Sparkassen-Finanzgruppe wird damit auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihrem Anspruch als größter nichtstaatlicher Kulturförderer gerecht.

Dank an die Hauptförderer des Van-de-Velde-Jahres 2013 in Thüringen:

Sparkassen-Finanzgruppe
Freistaat Thüringen
Ernst von Siemens Kunststiftung
Impulsregion Erfurt-Weimar-Jena
 

und an den lokalen Förderer: Bethke Projekt Erfurt