„Theresienstadt und die Nazi-Lüge“: Neuntes Konzert in der Reihe „Vergessene Genies“

29.11.2013 11:02

Am Mittwoch, dem 11. Dezember 2013 findet 17:00 Uhr in der Erfurter Begegnungsstätte Kleine Synagoge an der Stadtmünze 5 das Konzert „Theresienstadt und die Nazi-Lüge“ im Rahmen der Konzertreihe „Vergessene Genies“ statt. Im Mittelpunkt steht Musik von den Komponisten Hans Krása, Victor Ullmann, Gideon Klein und Zikmund Schul. Alle vier Komponisten mussten einige Zeit im Lager Theresienstadt verbringen und wurden von den Nationalsozialisten ermordet.

Die Nationalsozialisten inszenierten das Lager Theresienstadt kurzzeitig als Vorzeige-Lager. Denn nach der Deportation dänischer Juden nach Theresienstadt geriet das nationalsozialistische Regime unter Druck. Ein Internationales Komitee des Roten Kreuzes reiste nach Theresienstadt, um die dortigen Lebensumstände zu prüfen. Für Propagandazwecke bauten die Nationalsozialisten das Lager in einer "Stadtverschönerungsaktion" um und drehten einen Propagandafilm vor Ort.

Im Rahmen des Besuchs wurde auch die Kinderoper Brundibár aufgeführt, die von dem dort inhaftierten tschechisch-deutschen Komponisten Hans Krása komponiert worden war. Im Oktober 1944, drei Monate nach dem Besuch des Roten Kreuzes in Theresienstadt, deportierten die Nationalsozialisten den Komponisten nach Auschwitz-Birkenau, wo er unmittelbar nach Ankunft vergast wurde.

Es spielen: Alexander Fernbach, Gundula Mantu (Violinen), Thomas Leipold (Viola), Eugen Mantu (Violoncello)

Die Begegnungsstätte Kleine Synagoge lädt zusammen mit dem Kammermusikverein Erfurt und gefördert durch die Sparkassenstiftung Erfurt sowie die Landeshauptstadt Erfurt herzlich zu diesem Konzert der Kammermusik-Reihe „Vergessene Genies“ ein. Das Konzert am 11. Dezember 2013 ist das letzte der Reihe in diesem Jahr.