Margret Eicher. Once Upon a Time in Mass Media. Neue Sonderausstellung im Angermuseum Erfurt

20.03.2014 10:30

In ihrer Kunst arbeitet die Konzeptkünstlerin Margret Eicher häufig mit Reproduktionen aus Werbung, Kino, Comic oder anderen Zusammenhängen, um sie zu neuen Bildwelten zu fügen, die einen kritischen Kommentar zum Umgang mit Bildern in der Informationsgesellschaft darstellen. Im Verlauf des künstlerischen Prozesses findet sie ungewöhnliche Bildstrategien wie etwa die Copy Collage, die sie bereits in den 1980er Jahren entwickelte.

Eine Frau auf der Leiter. Im Hintergrund ein Wandtgeppich.
Foto: Margret Eicher im Angermuseum vor ihrer Arbeit Herrscher der Welt, digitale Montage/ Jaquard Gewebe, 265 x 360 cm Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / D. Urban

Besonders eindrücklich sind ihre großformatigen Tapisserien, in denen jahrhundertealtes Handwerk und digitale Bildbearbeitung eine spannende Synthese eingehen.

Im Zentrum der Ausstellung im Angermuseum Erfurt stehen elf großformatige Medientapisserien der Künstlerin, darunter Leihgaben der Tichy Ocean Foundation in Prag.

Eigens für die Erfurter Schau kreierte Margret Eicher ein neues Werk: Die sechs Copy Prints der Serie „In the Cloud“ sind mit abstrakten Daseinsbegriffen versehen und haben einen direkten Bezug zu dem mythologischen Rokoko-Deckengemälde im zweiten Obergeschoss des Hauses. „Die Apotheose des Herkules“ – die Vergötterung und Aufnahme des sterblichen Helden in den Reigen der Götter – kann zusammen mit „In the Cloud“ betrachtet werden. Im Vordergrund der Himmelslandschaft des Olympos, dem Sitz der antiken Götter, stehen die vergötterten Helden unserer Zeit formatfüllend auf einer Wolkenbühne: u. a. Brad Pitt, Lady Gaga und Michael Jackson.

Eine weitere Besonderheit der Erfurter Ausstellung ist die Gegenüberstellung von Alt und Neu. In zwei Kabinetten bietet sich dem Besucher die Möglichkeit, Preziosen aus früherer Zeit zu betrachten. Neben flämischen Tapisserien aus dem 16. Jahrhundert sind Objekte zu sehen, deren Stickereien gewebte Bilder imitieren. Außerdem wird eine Tapisserie aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts präsentiert, die minutiös nach einem zum Bestand des Angermuseums gehörenden Gemälde des Malers Ludwig von Hofmann gefertigt wurde: Der malerische Entwurf mit dem Titel „Traubenernte“ zeigt eine idealisierte, arkadische Landschaft und entstand 1914.

Die Ausstellungseröffnung findet am Samstag, dem 22. März um 16 Uhr im Beisein der Künstlerin statt. Darüber hinaus lädt Margret Eicher zu einer Führung am Sonntag, dem 23. März um 15 Uhr ein. Weitere Möglichkeiten mit Margret Eicher ins Gespräch zu kommen, geben eine Führung am Sonntag, dem 13. April, 11 Uhr und ein Künstlergespräch am 15. Juni, 15 Uhr.