JugendKunstschule Dresden präsentiert eine Ausstellung in der Etage 1 im Rathaus der Landeshauptstadt Erfurt

11.02.2015 12:02

"Nachdenken – Bedenken – Weiterdenken" ist der Titel einer Ausstellung, die Arbeiten der JugendKunstschule Dresden präsentiert und gestern im Rathaus in der Etage 1 von Kulturdirektor Tobias J. Knoblich eröffnet wurde.

Die Jugendkunstschulpartnerschaft zwischen den Städten Erfurt und Dresden wurde 2014 mit dem Ziel einer Ausstellungstrilogie initiiert. Aus diesem Grund ist die JugendKunstschule Dresden zu Gast in der Rathausgalerie in Erfurt. Im nächsten Schritt sollen Arbeiten der Erfurter JugendKunstschule Imago in Dresden gezeigt werden. Den Abschluss bilden ein Gemeinschaftsprojekt sowie eine Gemeinschaftsausstellung der beiden JugendKunstschulen im nächsten Jahr.

Im Zeitraum der Jahre 2009 bis 2011 fand das Projekt „Bedenken - Vergangenheit begreifen -Zukunft in die Hände nehmen“ statt. In einem Keller der heutigen Gedenkstätte Bautzner Straße befinden sich Zellen, in denen Hunderte Menschen zu Unrecht aus politischen Gründen inhaftiert waren. Die meisten von Ihnen wurden von sowjetischen Militärtribunalen zu Haftstrafen von 10, 15 oder 25 Jahren, in etlichen Fällen auch zu Tode verurteilt oder ohne Urteil für Jahre in sowjetische Speziallager gesperrt.

Bis zum Jahr 2009 war dieser authentische Dresdner Ort dem Vergessen und Verfall preisgegeben. Um die Schicksale der in jenem Keller Inhaftierten in unserer Erinnerung zurückzurufen, entwickelte die Gedenkstätte in Zusammenarbeit mit der JugendKunstschule Dresden das Projekt Bedenken. Dresdner Schüler erarbeiteten Texte und künstlerisch beeindruckende Werke, von denen die Erfurter nun einen kleinen Ausschnitt zu sehen bekommen.

Seit 2011 werden im Rahmen der Ferienakademien, in Zusammenarbeit der Landesarbeitsgemeinschaft der JugendKunstschulen und kulturpädagogischen Einrichtungen Sachsens e.V. unterschiedliche Projekte initiiert. Kinder und Jugendliche finden in den Einrichtungen Freiraum zur Entfaltung ihrer individuellen Neigungen und Talente und erhalten Förderung durch qualifizierte Fachkräfte. Sie können sich gemeinsam und ungestört über einen längeren Zeitraum mit einer künstlerischen Arbeit auseinandersetzen. Die Teilnahme an solchen Workshops ist auch denen möglich, die bisher noch keinen Zugang zu künstlerischer Beschäftigung in der Freizeit gefunden haben.

Im Zeitraum vom 20. bis 27.10.2012 fand in Dresden und in Strasbourg eine Ferienakademie mit 19 sächsischen Schülern statt. Mit dem Werkbund Sachsen und der TU Dresden waren schnell die richtigen Partner gefunden, um im Rahmen von architekturbezogenen Workshops, die Wahrnehmung zu schärfen, Verständnis für Geschichte, Funktionalität und ästhetische Qualität von Stadträumen und Bauwerken zu entwickeln. Es gab Gelegenheit, Ideen für eine kinder- und jugendgerechte Stadt zu formulieren, in deutscher und französischer Sprache auszutauschen sowie in Texten, Skizzen, Collagen, Modellen zu veranschaulichen. Zum Thema "Stadt - Gestalten" wählten die Teilnehmenden zwischen zwei Workshops - Junge Stadt und Fotografie. Nach theoretischer Einführung in Stadtgeschichte und Fotografie konnte mit Skizzen, malerisch, plastisch und fotografisch gearbeitet werden.

Im Zeitraum 29. bis 03.11.2012 widmete sich eine zweite Ferienakademie unter dem Motto "Elbseits" den Genres Fotografie und Land Art. Licht, zu unterschiedlichen Jahres-und Tageszeiten, Licht als Medium der Fotografie, Abbilder schaffen, Stadt- und Architekturfotografie, Perspektive, Bildausschnitte, Naturfotos, Techniken digitaler Bildbearbeitung bis hin zur eigenen Ausstellungsgestaltung, ebenso der Kurs Land Art, Natur erfahren, Wahrnehmung von Natur im Großen und deren Details, Gestaltung von Landart-Objekten mit vorgefundenen, vorhandenen Materialien, Kontraste erkennen, Mengen, Farben, Formen, Größen in Strukturen bringen, fotografieren als gestaltete Objekte.

Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus diesen Projekten, gefördert aus dem Europäischen Sozialfonds.