Molsdorf wird "Schloss des Jahres": Harald Reiner Gratz präsentiert "Ein Gotterleben"

24.02.2015 16:15

Unter dem Motto „Unser Schloss des Jahres“ hebt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten seit 2013 in jeder Saison eine ihrer Liegenschaften besonders hervor. Nach dem Sommerpalais Greiz und den Dornburger Schlössern folgt im Jahr 2015 nun das Schloss Molsdorf.

Frontalansicht eines Schlosses, blauer Himmel.
Foto: Schloss Molsdorf. Spätbarocke Anlage. Adelssitz des Grafen Gotter Foto: © Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Rudolstadt

Ein vielfältiges Programm lockt das ganze Jahr über in das idyllische Anwesen im Südwesten von Erfurt. Es gibt unterhaltsame Führungen durch Schloss und Park, interessante Vorträge, Konzerte und Sonderausstellungen. Eröffnet wird der Reigen am 7. März um 16 Uhr mit der Eröffnung der Ausstellung „Ein Gotterleben“.

Farbig gehaltenes Porträtgemälde.
Foto: Harald Reiner Gratz: Graf Gotter, 2014, , Öl auf Leinwand, 70 x 90 cm Foto: © Harald Reiner Gratz

Anlässlich des von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten an das Schloss Molsdorf vergebenen Titels „Schloss des Jahres“ hat sich der bekannte Thüringer Maler und Grafiker Harald Reiner Gratz (*1962 in Schnellbach) bereit erklärt, sich dem Leben des Reichsgrafen Gustav Adolf von Gotter künstlerisch zu nähern. Das heißt, Ort und Lebensgeschichte werden zur Grundlage, um über sie zu weiterführenden Themen, wie sozialer Aufstieg, Locus amoenus, Diplomatie, Aufklärung, Visionen etc. zu gelangen, die mit Gotters Leben und Wirken zu tun haben.

Immer wieder hat sich der bildende Künstler bestimmten Themen und Orten in speziellen Werkkomplexen zugewandt – aus der Literatur beispielsweise dem Kleist'schen Drama Penthesilea oder den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Das Theater wurde im weitesten Sinne ihm zum Gegenstand, als er sich dem Schauspieler Thomas Thieme porträtierend und imaginierend zuwandte. Doch sind hier wie da weder konventionelle Porträts noch Historienbilder zu erwarten. Gratz interpretiert seine Themen jeweils radikal subjektiv und neu, verbindet sie mit seinem riesigen Vorrat an inneren Bildern, wie auch an bereits gezeichneten und gemalten.

Graf Gotter begegnet uns in der Kunst von Harald Reiner Gratz als ein Wesen in ständiger Verwandlung, prall gefüllt mit Farbe, Geschichten und Geschichte. Die Ausstellungseröffnung findet in Anwesenheit des Künstlers am Samstag, dem 7. März um 16 Uhr statt.