Weitere Unterrichtsstunden für die Flüchtlingskinder sind möglich: Erich Enge übergibt Verkaufserlös den Erfurter Kiwanis

25.02.2015 11:11

In Erfurt wollte man etwas Eigenes initiieren, so Eric T. Langer, Präsident des Kiwanis-Club Erfurt e.V., mit Blick auf die Förderung ankommender Flüchtlingskinder. Nun freut er sich, dass mit dem Verkaufserlös einzelner Bilder aus Erich Enges Flüchtlingszyklus, der auf das tödliche Drama vor Lampedusa 2013 zurückgeht und der derzeitig im Stadtmuseum in der Johannesstraße in einer Ausstellung präsentiert wird, die Arbeit des Vereins in besonderer Weise eine weitere Unterstützung erfährt.

Foto: Spielerisch lernen: Kinder in der Kiwani-Sprachwerkstatt Foto: © Hoyme

Der Name Kiwanis kommt übrigens aus dem Indianischen und bedeutet frei übersetzt „Wir haben Freude daran, aktiv zu sein!“. Das ist nicht nur Langers  Motto, sondern auch das der anderen Mitglieder der Vereinsgemeinschaft, die – vor drei Jahren gegründet - speziell Kinder mit Migrationshintergrund in Erfurt im Rahmen einer Sprachwerkstatt unterstützt. Schon in der Zeit, als es noch keinen gesetzlichen Anspruch auf Deutschunterricht gab, hatten die Erfurter Kiwanis ankommenden Kindern aus eigener Initiative heraus die deutsche Sprache vermittelt.

Mittlerweile sind es ganz und gar 5 Deutschkurse geworden, die, nun an Erfurter Schulen angebunden, durch die Unterstützung des Vereins und in Kooperation mit der Stadtverwaltung regelmäßig durch drei beauftragte Lehrer dienstags und samstags angeboten werden können. Zudem gibt es zwei weitere Kurse in der Geschäftsstelle des Thepra Landesverbandes Thüringen e.V. in der Ruhrstraße.

Foto: Erich Enge: Vor dem Dom, Acryl auf Leinwand, 2014, 100 x 70 cm Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / D. Urban

"Mit dem Erlös der verkauften Enge-Gemälde, die er angesichts der Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa schuf, können nun weitere Unterrichtsstunden für die Kinder angeboten werden", zeigt sich Langer, dem die Förderung der Ankommenden und deren Integration eine Selbstverständlichkeit ist, hocherfreut.  Spontan hatten ihn die Bilder des Erfurter Künstlers angesprochen, besonders seien es die Gemälde "Menschenfischendes Leichentuch " und "Vor dem Dom" gewesen, die deutlich die ganze Dimension des Flüchtlingsdramas vermitteln.

Die Gemälde und Zeichnungen des heute 82jährigen Künstlers Erich Enge, dem humanitäre Werte ebenso am Herzen liegen, wie den Kiwanis, werden noch bis zum 1. März im Stadtmuseum der Landeshauptstadt Erfurt in der Johannesstraße in einer Verkaufsausstellung präsentiert. 

Geöffnet ist das Museum in der Johannesstraße 169 Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr.