Hebräische Schrift zwischen Juden- und Christentum in Mittelalter und früher Neuzeit: 45. Internationale Konferenz der Hebräischlehrenden in Erfurt

29.04.2015 11:05

In Kooperation mit den Unesco-Beauftragten der Stadt organisiert die Universität Erfurt vom 8. bis 10. Mai 2015 die 45. Internationale Ökumenische Konferenz der Hebräischlehrenden (IÖKH).

große hebräische Schriftzeichen auf Pergament. Darüber Tierfiguren und Ornamente, gezeichnet aus kleiner hebräischer Schrift
Bild: Ausschnitt aus Erfurter Bibelhandschrift 1 Bild: © Staatsbibliothek Berlin

Im Zentrum stehen die schriftlichen Hinterlassenschaften der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde von Erfurt. Dies sind zum einen die mehr als 150 Grabsteine vom mittelalterlichen jüdischen Friedhof der Stadt – eines der bedeutendsten Corpora jüdisch-hebräischer Inschriftenkunde dieser Zeit. Das andere, nicht minder bedeutende Textcorpus umfasst 16 hebräische Handschriften aus dem Besitz der Erfurter Gemeinde, die sich heute im Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, befinden.

Die von Dr. Maria Stürzebecher, Unesco-Beauftragte der Stadt, unterstützte Erkundung der historischen Orte und Texte wird durch eine Reihe von Vorträgen vorbereitet, für welche renommierte Referenten aus dem In- und Ausland gewonnen werden konnten. Diese Vorträge widmen sich zum einen den beiden genannten jüdischen Textcorpora, ihrer Erforschungsgeschichte und schriftgeschichtlichen Besonderheiten. Zum anderen wird der Gebrauch der hebräischen Schrift durch christliche Gelehrte sowie innerhalb der christlichen Kunst in den Blick genommen – alles vor dem Hintergrund des spannungsreichen Verhältnisses zwischen jüdischer und christlicher Bevölkerung im mittelalterlichen Thüringen.

Zur Eröffnung spricht Frau Dr. Margaretha Boockmann (Andrássy-Universität Budapest) am Freitag, den 8. Mai, im Coelicum des Domes St. Marien zu "Hebräischen Inschriften in der spätgotischen Malerei". Der Vortrag ist für Interessierte offen und beginnt um 19:00 Uhr.