Zum 90. Geburtstag von Rudolf Franke (1925–2002) am 17. Mai 2015

13.05.2015 14:09

Der Erfurter Grafiksammler, Grafiker und Lehrer Rudolf Franke (1925–2002) wäre am Sonntag, 17. Mai 2015, 90 Jahre alt geworden. Diesem Jubiläum verpflichtet ist die Ausstellung "Rudolf Franke und die Erfurter Ateliergemeinschaft", die derzeit im Kunstkaten Ahrenshoop zu sehen ist.

Foto: Rudolf Franke Foto: © Privat

In den Kunstkaten Ahrenshoop lädt man am Geburtstag von Franke zum Empfang. Sprechen werden am 17. Mai Hans Götze, Bürgermeister des Kunst- und Künstlerortes Ahrenshoop, Dr. Katrin Arrieta vom Kunstmuseum Ahrenshoop und Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Direktor des Angermuseums Erfurt.

Foto: Rudolf Franke, „Ostsee 1971“,1978, Farblinolschnitt, Pinsel, Deckfarben, Feder Foto: © Angermuseum Erfurt, Grafische Sammlung

Rudolf Franke und seine Gattin Ilse verbrachten mehrfach Sommeraufenthalte auf dem Fischland, pflegten Kontakte zur Szene der dort ansässigen Künstler. Mit dem Künstlerpaar Erich Theodor Holtz und Hedwig Holtz-Sommer verband sie eine tiefe Freundschaft. Anlässlich der Eröffnung des Kunstmuseums Ahrenshoop übergab  Ilse Franke zahlreiche Werke des Grafikers Rudolf Franke  an die dortige Sammlung. Als Kooperationspartner hat das Erfurter Angermuseum die Ausstellung im unweit des Museums gelegenen Kunstkaten mit Leihgaben aus der  Grafiksammlung Frankes unterstützt. Diese Sammlung – eine der umfangreichsten und profiliertesten Privatsammlungen der DDR – ging 2004 mit 14.000 Werken als Schenkung komplett an das Angermuseum Erfurt.

In Erfurt lädt ab 19. Juli die  Ausstellung "50 Jahre – 50 Werke" zur Begegnung mit Meisterwerken der Druckgrafik des 20. Jahrhunderts, die das Ehepaar  engagiert zusammentrug. Die Auswahl verdeutlicht die Vielfalt des Gesammelten, aber auch Leitlinien des Sammelns. Frankes  Geburtsstadt Erfurt ermöglicht damit einen weiteren Einblick in das einzigartige Lebenswerk des Grafiksammlers, dessen Intention vor allem die Kunstvermittlung war. Über Jahrzehnte hinweg empfing das kulturinteressierte Ehepaar Grafikfreunde aus der gesamten DDR zum privat veranstalteten "Fest der Augen". Hier wurde die Begegnung mit Werken der bildenden Kunst  möglich, die in öffentlichen Museen selten oder gar nie ausgestellt wurden. Durch das passionierte wie mutig-aufrichtige Engagement für die zeitgenössische bildende Kunst jenseits diktierter Maximen profilierte sich Erfurt in den frühen 1960er Jahren zu einem interessanten Kunststandort. Hier wirkte eine aktive, politisch emanzipierte und von staatlichen Stellen unabhängig agierende Künstlergemeinschaft: Die "Erfurter Ateliergemeinschaft" (1963–1974), der  neben Franke auch Alfred T. Mörstedt, Waldo Dörsch, Helmut Senf und Dr. Bernd Gröber angehörten.

Das Jubiläum von Rudolf Franke und auch der 90. Geburtstag von Ilse Franke im September 2015 nimmt das Angermuseum gern zum Anlass, ein Grafikkabinett zu eröffnen, in dem künftig regelmäßig Ausstellungen mit Werken auf Papier gezeigt  werden sollen. Für den 27. September plant das Erfurter Kunstmuseum zudem gemeinsam mit dem Förderverein "Freunde des Angermuseums" einen Geburtstagsempfang für Ilse Franke, Ehrenbürgerin der Landeshauptstadt Erfurt. Sie hat in Aussicht gestellt, nun auch eigene Werke von Rudolf Franke dauerhaft der Grafischen Sammlung des Erfurter Angermuseums zur Verfügung zu stellen.