Grundsteinlegung in der Multifunktionsarena: Zeitkapsel erinnert an die Historie des Steigerwaldstadions

21.05.2015 13:00

Am Donnerstag legten Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Arena-Architekt Antonino Vultaggio und Vertreter der Baufirma gemeinsam mit den zukünftigen Nutzern den Grundstein für die neue Multifunktionsarena. Damit geht eines der größten Infrastrukturprojekte des Freistaats und der Stadt Erfurt in die zweite Bauphase.

„Auch wenn es immer wieder Diskussionen um die Multifunktionsarena gibt: Es geht voran!“, freut sich Oberbürgermeister Andreas Bausewein über den für jeden Besucher sichtbaren Baufortschritt. „Der Weg mag zwar steiniger sein, als wir uns das zu Beginn gedacht haben, aber die Landeshauptstadt Erfurt braucht diese Arena. Sie ist sowohl für den Sport als auch für den Tourismus von großer Bedeutung.“

„Thüringen braucht moderne Infrastrukturen wie die Erfurter Multifunktionsarena, um als Tourismus-, Sport- und Kulturregion attraktiv zu bleiben“, sagt Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Mit der neuen Veranstaltungsstätte können man die Potentiale in diesen Bereichen künftig noch besser ausschöpfen. Das Gesamtprojekt kostet rund 39 Millionen Euro – gut 33 Millionen Euro werden durch das Land Thüringen gefördert.

Die Multifunktionalität war bereits bei der Konzeption der „Mitteldeutschen Kampfbahn“, die am 17. Mai 1931 eröffnet wurde, ein Markenzeichen für Erfurt: Das Mehrzweckstadion bot ein Fußballspielfeld, eine Laufbahn, eine Rasenbahn für den Reitsport und Leichtathletikanlagen. Die Zuschauerkapazität lag bei 35.000, der noch immer gültige Zuschauerrekord aus dem Jahr 1951 liegt bei 51.000 Zuschauern.

Die Vielfalt der Teilnehmer bei der Grundsteinlegung spiegelt auch 84 Jahre später die vielfältige Nutzung der Arena nach der Fertigstellung wieder. Neben dem FC Rot-Weiß Erfurt werden die Leistungssportler vom Olympiastützpunkt Thüringen und Schüler des nahen Pierre-de-Coubertin-Sportgymnasiums die Arena als Trainings- und Wettkampstätte nutzen.

Neu hinzu kommt ab September 2016 das Event-Geschäft. In Hauptgebäude und Innenraum werden dann bis zu 140 Veranstaltungen pro Jahr (Konzerte, Messen, Kongresse etc.) stattfinden.

Bau verläuft planmäßig

Vier Monate nach dem Baubeginn prägen zwei 30 Meter hohe Kräne für den Bau von Haupttribüne und Multifunktionsgebäude das Bild. In der kommenden Woche wird ein dritter Kran für die Errichtung der Nordtribüne aufgestellt.
18.600 Zuschauer werden nach Fertigstellung im Sommer 2016 in der Arena Platz finden. Dort, wo heute symbolisch der Grundstein gelegt wurde, wird dann die 2.000 Zuschauer fassende Haupttribüne mit ihren Business-Plätzen stehen. In fünf bis sechs Wochen werden die Tiefbauarbeiten auf der Ost- und Nordseite beendet sein, anschließend folgt die Fertigteilmontage. Mehrere hundert Tonnen Stahl und etwas 1.500 Kubikmeter Beton sind dann zu Gründung und Bodenplatte verbaut.

Neben Stadion und Multifunktionsgebäude wird auch das nähere Umfeld aufgewertet. Die über Jahre leer stehende Schalenhalle ist bereits verschwunden, an ihrer Stelle entsteht von Juli bis September eine Kunststoff-Trainingsfläche mit Laufgerade. Im gleichen Zeitraum erhält der Tennenplatz an der Arnstädter Straße eine Kunstrasenoberfläche.

Die Multifunktionsarena: Zahlen, Daten, Fakten

Bauherr: Landeshauptstadt Erfurt
Generalunternehmer: Köster Bau GmbH, Osnabrück
Architekt: Antonino Vultaggio/hpp Architekten, Düsseldorf

Gesamtkapazität: 18.611 Zuschauer
Sitzplätze: 9.495
Stehplätze: 7.509 (davon 5.422 Heim)
Business-Plätze: 1.210
Premium-Plätze: 343
Rollstuhlfahrerplätze: 44
Sehbehindertenplätze: 10

Multifunktionsgebäude
Veranstaltungsbereich: bis zu 2.000 Gäste
Kleintagungsräume: 15
Großtagungsräume: 2 (plus 2 innenliegende Tagungsbereiche)

Die Kosten
Gesamtprojektkosten: 39,1 Mio. Euro
Förderung durch den Freistaat Thüringen: 33,3 Mio. Euro
Eigenanteil Stadt Erfurt: 5,8 Mio. Euro.