Tag des Zebrastreifens: Fußgängerüberweg in der Friedrich-Engels-Straße, Ecke Wendenstraße erneuert

08.10.2015 09:47

Im Beisein von Bürgermeisterin Tamara Thierbach erfolgte gestern die Übergabe des mit Hilfe der Deutschen Studiengesellschaft für Straßenmarkierung e. V. (DSGS) erneuerten Fußgängerüberweges in der Friedrich-Engels-Straße in Höhe Wendenstraße an die Stadt.

Dabei wurde nicht nur eine neue normgerechte Markierung aufgebracht sondern gleichzeitig eine neue Technologie zum Einsatz gebracht, um die Sichtbarkeit und Erkennbarkeit zu verbessern.

Die DSGS ruft seit sieben Jahren am 1. September den "Tag des Zebrastreifens" aus und unterstützt eine Kommune mit einer Aktion rund um den Zebrastreifen, so die populäre Bezeichnung des Fußgängerüberweges.

Bei der Aktion geht es nicht nur um die ordnungsgemäße Markierung, sondern vor allem auch darum, das Thema Verkehrssicherheit in den Fokus zu rücken. Dass dabei eine normgerechte Markierung eine große Rolle spielt, ist der Bevölkerung eher unbewusst. Das Problem einer ungenügenden oder gar fehlenden Markierung wird erst bei Dunkelheit, Nässe oder auch Nebel klar. Die Nachtsichtbarkeit ist deshalb ein wichtiges Kriterium für die Bewertung von Markierungen.

Erfurt hat heute 51 Fußgängerüberwege, davon 16 mit eigener Beleuchtung und 35 indirekt beleuchtete. Beides ist bei ordnungsgemäßer Ausführung zulässig. Seit Beginn des neuen Jahrtausends wurden zahlreiche Überwege zurückgebaut, weil sie nicht der geltenden Richtlinie entsprachen oder nach straßen- und städtebaulichen Veränderungen oder Ausweisung von verkehrsberuhigten Zonen hinfällig wurden. Teilweise wurden Überwege auch durch Fußgängerinseln oder Lichtsignalanlagen ersetzt. Damit ist regelmäßig eine breite öffentliche Diskussion verbunden.

Die Statistik belegt, dass sich immer noch bundesweit ca. 80 Prozent aller Unfälle mit Fußgängerbeteiligung in Ortschaften beim Überqueren von Straßen ereignen. Der Anteil von Kindern und Senioren an Fußgängerunfällen ist dabei überproportional hoch.
Aber in verschiedenen Untersuchungen wird auch belegt, dass Fußgängerüberwege, die nicht der Norm hinsichtlich Gestaltung und Belegungszahlen entsprechen, unsicher sind. Sie geben eine Scheinsicherheit, die in der Folge immer wieder auch zu schweren Unfällen führt. Auch wenn es widersinnig klingt: Dort, wo eine klare Verantwortung definiert wird und der Fußgänger warten muss, ist eine höhere Verkehrssicherheit gegeben als auf einem Überweg, der StVO-konform ist.
Über viele Jahre wurde immer wieder das gleiche Material zur Markierung von Zebrastreifen verwendet. Erfahrungen ergaben jedoch, dass bei der Beurteilung der Markierung die Rückstrahlkraft der Streifen nach relativ kurzer Zeit stark nachgelassen hat.

Mit dem erstmaligen Einsatz eines Markierungsstoffes in Form einer Rollplastik, bei der neuartige Reflexglasperlen aufgestreut werden, verspricht man sich eine deutliche Erhöhung der Griffigkeit und vor allem Nachtsichtbarkeit durch besonders hohe Rückstrahlkraft sowie eine längere Haltbarkeit der Markierung und damit verbunden einen weniger häufigeren Nachmarkierungsbedarf.