Anwohnerschutzkonzept vor seinem ersten Test

07.06.2016 14:32

Der Umbau des Steigerwaldstadions zur Multifunktionsarena befindet sich auf der Zielgerade. Kein geringerer als Herbert Grönemeyer wird in Erfurts neuem „Schmuckstück“ das erste kulturelle Highlight setzen. Dazu werden die Fans zu Tausenden aus nah und fern anreisen.

Eingeschränkte Zufahrtsmöglichkeiten für Anwohner

„Die Stadt Erfurt hat sich bei der Entwicklung des Steigerwaldstadions zur Multifunktionsarena bewusst dafür entschieden, im öffentlichen Raum rund um das Veranstaltungsareal keine neuen Parkkapazitäten zu schaffen“, erklärt Alexander Hilge, Erfurts Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaften. Dies auch vor dem Hintergrund, dass diese Parkplätze den größten Teil des Jahres nicht oder nur zum Teil genutzt werden und andererseits für ausgesprochene Großveranstaltungen nicht ausreichend Kapazitäten vorgehalten werden könnten.

Im Rahmen der Verkehrsuntersuchungen wurden festgestellt, dass es möglich sein muss, die zum Beispiel an der Messe vorhandenen Parkkapazitäten auch für Großveranstaltungen in der neuen Multifunktionsarena zu nutzen. Grundsätzliche Frage dabei war, wie es gelingt die Wohngebiete im Umfeld  vor einem unerwünschten Parken durch Besucher zu schützen. Aus den Erfahrungen in anderen Städten (zum Beispiel Bremen und Halle) wurde auch in Erfurt ein Anwohnerschutzkonzept entwickelt, das erstmals zum Grönemeyer-Konzert Anwendung findet.

Grundsätzlich werden die Wohngebiete rund um die neue Arena in vier Schutzzonen eingeteilt. Die Zufahrt zu diesen Zonen wird dahin eingeschränkt, dass eine Einfahrt nur durch Bewohner über ausgewählte Kontrollpunkte möglich ist. Alle anderen Zufahrtsstraßen werden durch eine Beschilderung gesperrt und dienen nur zur Ausfahrt.

Das Konzert am 11. Juni ist damit der erste „heiße“ Test dessen, was ein solches Anwohnerschutzkonzept leisten kann. „Die Stadt und auch der Veranstalter werden das Geschehen intensiv beobachten und so auch Erfahrungen sammeln, an Hand derer dann zukünftig das System optimiert wird“, so Alexander Hilge. „Nicht alles wird funktionieren, nicht jeder wird mit einer solchen Lösung einverstanden sein, aber ich bitte auch um Verständnis, dass solche Großveranstaltungen, die unserer Stadt gut zu Gesicht stehen, immer mit Belästigungen verbunden sind.“

Das Anwohnerschutzkonzept funktioniert in unterschiedlichen Abstufung, die jetzt gewählte Form gilt für Veranstaltungen größer 10.000 Besucher.

Schwierigste Sperrmaßnahme ist die Sperrung der Viktor-Scheffel-Straße. Die Zufahrt zum gesamten Gebiet dahinter ist nur für die Anwohner und nur über die Geibelstraße, von der Eichendorfstraße kommend, möglich. Dies führt nicht nur zu einer Zunahme an Verkehr in den Zufahrtsstraßen, sondern auch zu Mehrwegen. Allen Besuchern des Konzertes, aber auch den Gästen der Sporteinrichtungen raten wir dringend, nicht mit dem Pkw anzureisen bzw. diesen im weiten Umfeld, etwa den Parkhäusern der Stadt, abzustellen, soweit nicht die Parkplätze an der Messe genutzt werden“, ergänzt Alexander Hilge.