Erinnerungsort Topf & Söhne und Fanprojekt Erfurt laden ein zur Buchvorstellung über jüdische Fußballer in Thüringen

14.06.2016 13:13

Pünktlich zur Europameisterschaft erschien das Buch der Historikerinnen Annegret Schüle und Susanne Zielinski über jüdische Fußballer in Thüringen bei der Landeszentrale für politische Bildung. Am Donnerstag, dem16. Juni, wird es um 19 Uhr von den Autorinnen im Fanprojekt Erfurt in der Johannesstraße 82 vorgestellt. Thomas Schäfer moderiert.

Die Forscherinnen brachten ans Licht, dass der jüdische Schuhfabrikant Alfred Hess eine überragende Rolle spielte, als der Fußball zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der aufsteigenden Industriemetropole Erfurt Fuß fasste. Das Buch beschäftigt sich auch damit, wie sich der Sport-Club Erfurt (Vorgänger von Rot-Weiß Erfurt) gegenüber seinen jüdischen Mitgliedern verhielt, als die Nationalsozialisten ab 1933 Juden verfolgten, vertrieben und ermordeten.

Auch Fragen von großer Aktualität werden behandelt: Wie kam es dazu, dass aus der sportlichen Rivalität zwischen den Fußballclubs von Erfurt und Jena bei einigen Erfurter Fans Hass auf den FC Carl Zeiss Jena wurde? Welche Bedeutung hat der antisemitische Slogan „Juden Jena“? Beim Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus im Fußball heute hilft auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte, zu der alle Fußballfans eingeladen sind.

Im Anschluss wird Public Viewing des EM-Spiels Deutschland–Polen geboten. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung statt und ist kostenfrei.