Erfurt fairpflichtet: Die Landeshauptstadt ist für vier weitere Jahre Fairtrade-Town

19.07.2016 09:00

Die Landeshauptstadt Erfurt erhält für weitere vier Jahre den Titel Fairtrade-Town. Nach der Erstauszeichnung im Juni 2014 erhielt die Stadt nun für ihr Engagement für den fairen Handel vor Ort zum zweiten Mal den Titel" Fairtrade-Town Erfurt". Als äußeres sichtbares Zeichen wird zusammen mit der gerade errungenen Auszeichnung als "Kommune einer Bildung für nachhaltige Entwicklung" mit zwei Flaggen auf dieses Engagement hingewiesen und symbolisch zur Mitwirkung und Nachahmung eingeladen. In den vergangenen zwei Jahren erhielten ganz in diesem Sinne z. B. auch die Thomas-Mann-Grundschule und die Barfüßerschule die Auszeichnung zur Fairtrade–School.

Vorbildwirkung von Stadtrat und Stadtverwaltung

Foto: Als äußeres sichtbares Zeichen haben Kathrin Hoyer, Beigeordnete für Wirtschaft und Umwelt und Josef Ahlke, Agenda21-Koordinator, mit einer Flagge vorm Rathaus auf das Engagement der Landeshauptstädter hingewiesen und symbolisch zur Mitwirkung und Nachahmung eingeladen Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / M. Sauerbrey

Eine der Grundbedingungen für die Auszeichnung zur Fairtrade-Town ist die Vorbildwirkung von Stadtrat und Stadtverwaltung selbst. Erfurt "fairpflichtet" sich selbst, z. B. bei Veranstaltungen des Oberbürgermeisters oder des Stadtrates bio-fairen Kaffee auszuschenken. Die Stadtverwaltung  wirkt aktiv im Arbeitskreis der "Thüringer Beschaffungsallianz - fair und nachhaltig" mit und versucht hier schrittweise, weitere Produkte fair und nachhaltig zu beschaffen.

Das mit Beginn der Kampagne etablierte Steuerungsgremium mit 13 Personen aus Vertretern der Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung setzt insbesondere auf Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung sowie gezielte Aktionen und gute Beispiele.

Aktivitäten wie das Bürgerfest "Stadt im Wandel", der Faire Adventsmarkt in der Barfüßerkirche und die Unterstützung anderer Fachveranstaltungen und Feste in Zusammenarbeit mit Vereinen, Kirchen und Unternehmen sind hier zunächst zu nennen.  

Gerade in den letzten Jahren hat die Zahl der Geschäfte mit Produkten nachhaltiger und fairer Herkunft, aber auch die Zahl der Initiativen und Vereine, die sich aktiv und kompetent mit Themen der Einen Welt und des fairen Handels beschäftigen erfreulicherweise zugenommen. Insbesondere im Bereich des nachhaltigen und fairen Caterings gibt es inzwischen verschiedene Anbieter in der Stadt, so dass, auch hier Veranstaltungen oder die eigene Mittagsmahlzeit in entsprechender Qualität möglich ist.

Ein weiteres gelungenes Beispiel ist das sogenannte "Möhrchenheft". Ein nachhaltiges Hausaufgabenheft für Grundschulen, welches in Kooperation mit den Städten Jena und Weimar im Jahr 2015 zum Thema "Fairer Handel und Eine Welt" entstand und an 10.000 Schülerinnen und Schüler verteilt wurde.

"Dass bereits zweimal Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule Weihnachtsbasare veranstaltet, selbst biofairen Kuchen gebacken und die so erlösten Gelder z. B. als Beitrag für die dauerhafte Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln des Kinderheims unserer Partnerstadt Kati übergeben haben, ist einfach klasse!", so Kathrin Hoyer, Beigeordnete für Wirtschaft und Umwelt. "Es zeigt ganz konkret, was fairer Handel einer Fairtrade-Town Erfurt bewirken kann."

Am 3. Dezember 2016 von 12:00 bis 21:00 Uhr ist dies wieder beispielhaft auf dem zweiten Fairen Adventsmarkt an der Barfüßerkirche zu erleben.

Mit der Wiederauszeichnung hat sich die Stadt vorgenommen, die bereits laufenden Aktionen und Projekten weiter auszubauen und zudem dafür zu werben, dass weitere Schulen und auch die erste Erfurter Hochschule die Auszeichnungen zur Fairtrade-School und Fairtrade-University anstreben.

Geprüft werden soll auch die Einführung weitere fairer und nachhaltiger  Produkte über die Abteilung Beschaffung der Stadtverwaltung. Dies kann insbesondere dann gelingen, wenn die Zusammenarbeit z. B. in interkommunalen Beschaffungsallianzen erfolgreich organisiert werden kann.

Auf der Webseite der Stadt Erfurt finden sich unter Agenda 21 kurze Filmclips und Radiobeiträge zu einzelnen Veranstaltungen, die einen Eindruck zu nachhaltigem Handeln von Zivilgesellschaft, Stadt und Wirtschaft vermitteln.

Kontakt:
Josef Ahlke
Agenda21-Koordinator, Tel. 0361 6552324

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