Eröffnung der Ausstellung „SpielzeugDesign. Rupfentiere von Renate Müller“ im Schlossmuseum Molsdorf

11.12.2017 10:30

Am Samstag, dem 16. Dezember 2017, um 16 Uhr wird im Schlossmuseum Molsdorf die Ausstellung „SpielzeugDesign. Rupfentiere von Renate Müller“ eröffnet. Diese ist bis zum 18. März zu sehen.

Große Auwahl an verschiedensten phantasievoll gestalteten Spieltieren
Foto: Rupfentiere Foto: © Renate Müller und R and Company Gallery, New York

Zur Eröffnung sprechen Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Direktor der Kunstmuseen Erfurt und Reinhild Schneider, Direktorin des Deutschen Spielzeugmuseums Sonneberg.

Die Ausstellung

Mit einer kleinen Retrospektive wird Renate Müller, die bekannte Spielzeugdesignerin aus Sonneberg (geb. 1945), im Schlossmuseum Molsdorf gewürdigt. Müllers dem Minimalismus der klassischen Moderne verpflichteten Spieltiere und -elemente waren schon zu DDR-Zeiten beliebt und begehrt. Seit dem letzten Jahrzehnt feiern sie als farbig nun vielfältigere Designobjekte einen späten Erfolg, vor allem in den USA.

Die Rupfentiere gelten heute als Designklassiker. Sie stehen in Kinderzimmern und in Lofts, in Museen wie in Praxen von Ärzten und Physiotherapeuten. Sie werden bis zur Unkenntlichkeit bespielt oder mit weißen Handschuhen angefasst. 2012 waren sie im Rahmen der Ausstellung Century of the Child im MoMA zu sehen. Nicht zuletzt über diesen transatlantischen Umweg haben sie ins Bewusstsein eines breiteren Publikums in Deutschland und vor allem in Ostdeutschland (zurück-) gefunden. Hier werden sich viele an ein „besonderes“ Nilpferd in den Kindergärten und Polikliniken der DDR erinnern.

Die Spieltiere fielen durch ihre einfachen, klaren Formen sowie durch ihre robusten Materialien Rupfen (Jute/Sackleinen) und Leder in den Grundfarben auf. Sie wirkten stabil und im übertragenen Sinne zuverlässig und gutmütig. Als Kind wusste man nicht so genau, ob man mit ihnen spielen oder eben auch „nützlich“ turnen sollte. Bis heute bieten diese „Viecher“ – so werden sie von ihrer Schöpferin genannt – kindgemäße taktile wie optische Reize, die jedoch auch Erwachsene ansprechen. Nicht nur Sammler können sich ihnen schwer entziehen.

Die von Silke Opitz kuratierte Ausstellung präsentiert sowohl Vintage-Tiere – jene Originale aus „alten Zeiten“ – und neueste „Viecher“. Auch Müllers installative Arbeiten im öffentlichen Raum wie Spielplätze und Spielecken für Krankenhäuser und Museen werden dokumentarisch vorgestellt. Nicht zuletzt soll die Ausstellung der renommierten Spielzeuggestalterin damit auch auf die temporäre Nutzung des Molsdorfer Schlosses in den 1950er Jahren als Kinderheim verweisen.