Verschiedene Führungen durch die Sonderausstellung „Gekommen um zu bleiben?“ in der Alten Synagoge

30.01.2018 11:32

Das Netzwerk „Jüdisches Leben Erfurt“ bietet begleitend zur Sonderausstellung „Gekommen um zu bleiben? Die zweite jüdische Gemeinde in Erfurt 1354 – 1454“ ein vielfältiges Programm an. Erwachsene können am Sonntag, dem 4. Februar, um 16:30 Uhr die Ausstellung im Rahmen einer Kuratorenführung erkunden. Familien haben am Dienstag um 11 Uhr die Möglichkeit, die Alte Synagoge sowie die Sonderausstellung kennenzulernen.

Fassade der alten Synagoge.
Foto: Die Alte Synagoge Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Fünf Jahre nach dem Pogrom von 1349 bildete sich in Erfurt eine neue jüdische Gemeinde, die gut 100 Jahre das Leben der Stadt mit prägen sollte. Die aktuelle Sonderausstellung erzählt ihre wechselvolle Geschichte und gibt Einblicke in das Leben der Menschen. Sie bringt die einhundertjährige reichhaltige, bisher kaum erforschte Geschichte der zweiten Erfurter jüdischen Gemeinde von 1354 bis 1454 wieder ins Bewusstsein. Die Sonderausstellung begleitet die Entwicklung der Gemeinde von der Neuansiedlung unter höchst unsicheren Vorzeichen über den Aufbau einer prosperierenden Gemeinschaft bis hin zur Abwanderung mit ungewissen Perspektiven nach dem Verlust des städtischen Schutzes.

Durch die Ausstellung führt Dr. Tina Bode. Sie ist Historikerin und seit Dezember 2016 als Kuratorin und Koordinatorin des Netzwerks Stadtgeschichte/Jüdisches Leben Erfurt bei den Erfurter Geschichtsmuseen tätig.

Am Dienstag, dem 6. Februar, um 11 Uhr entführt die Veranstaltung „Vom Kommen und Gehen. Unterwegs im Mittelalter“ junge Entdecker ins Mittelalter. Die Führung für Kinder beginnt mit einer Zeitreise: Über 650 Jahre müssen zurückgelegt werden, um in die Zeit der zweiten jüdischen Gemeinde zu reisen. Der schwere Koffer wird dabei genau unter die Lupe genommen: Was gab es bereits im Mittelalter und was nicht? Anhand eines digitalen Kartentisches erfahren die Führungsteilnehmer mehr über das mittelalterliche Straßennetz. In der Sonderausstellung zeigen Bilder, wie man sich damals fortbewegte: auf dem Pferd oder Esel, in der Kutsche und in erster Linie zu Fuß. Auch die Frage, warum wer wohin reiste oder gar in eine neue Stadt zog, wird gestellt. Mit der Familie von Braunau lernen die Besucher Menschen kennen, die im 14. Jahrhundert neu nach Erfurt kamen.

Zum Schluss haben die Kinder und Jugendlichen noch die Möglichkeit, eine Postkarte aus dem Mittelalter in die Gegenwart zu schicken und sich selbstständig in der Sonderausstellung und der Alten Synagoge umzusehen.

Die Sonderausstellung „Gekommen um zu bleiben?“ ist noch bis zum 8. April 2018 in der Alten Synagoge zu sehen.