Hunderte Kröten auf Wanderschaft

07.03.2018 12:38

Nach dem letzten Aufbäumen des Winters hat der lang ersehnte Frühling den Temperaturen nach begonnen. Sobald Böden und Gewässer aufgetaut sind und die Temperaturen und die Feuchtigkeit stimmen, gehen wieder hunderte Kröten auf Wanderschaft, um Hochzeit zu halten und ihre Laichplätze in kleinen Tümpeln und Teichen aufzusuchen.

Tunnel und mobile Schutzzäune retten die nach Bundesnaturschutzgesetz geschützten Tiere

Kröte im Laub
Foto: „Die gemeine Kröte hat es nicht leicht“, erklärt der NABU, „Mit ihrem mit warzigen Hautdrüsen übersäten Körper und den hervortretenden, meist kupferfarbenen Augen galt der Lurch bis ins Mittelalter hinein als das hässlichste Tier der Schöpfung. Dabei hat 'Bufo bufo', wie die Erdkröte wissenschaftlich heißt, das Zeug zum wahren Herrscher unter den Kröten…“ Foto: © 123RF.com/Radosław Kozik

Leider sind viele der Kröten-Wanderrouten heute durch Straßen unterbrochen, so dass nicht wenige dieser besonders geschützten Tiere durch Autos überfahren werden.

Sperrung wegen Krötenwanderung
Foto: In Windischholzhausen, zwischen Teichgasse und Alfred-Brehm-Straße, wird man einen mobilen Schutzzaun aufstellen. Letztes Jahr gab es 60 Totfunde. Die Teichgasse musste temporär gesperrt werden Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Das Umwelt- und Naturschutzamt der Landeshauptstadt hat daher einige sehr wichtige dieser Wanderrouten durch Krötentunnel, die unter den Straßen verlaufen, wieder passierbar gemacht. Wo es diese Tunnel und permanente Schutzanlagen noch nicht gibt, bauen die Verantwortlichen auch mobile Schutzzäune auf.

Diese Woche wird die Anlage in der Rhodaer Chaussee im Steiger fit gemacht. Darüber hinaus wird man in Windischholzhausen, zwischen Teichgasse und Alfred-Brehm-Straße, einen mobilen Schutzzaun aufstellen. Hier werden die Kröten entlang des Zaunes laufen und schließlich in gleichmäßig verteilte Eimer fallen, von wo aus sie zweimal am Tag auf die andere Seite der Straße befördert werden können. Ein weiterer mobiler Zaun wird in der nächsten Woche in der Bodenfeldallee errichtet, hier können die Kröten bereits durch vorhandene Tunnel die Straße queren und damit ihre Laichplätze erreichen.

Autofahrer werden gebeten, in den betroffenen Gebieten entsprechend vorsichtig und langsam zu fahren, um die nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung besonders geschützten Kröten und Krötenpaare, welche „im Liebesrausch“ noch schnell die vorhandenen Straßen nutzen, zu retten. Aufgestellte Schilder weisen auf die Krötenwanderung hin.