„Geschichtsbilder – Comics & Graphic Novels“ von Simon Schwartz ab 18. Mai im Angermuseum Erfurt

16.05.2018 13:59

Am Donnerstag, dem 17. Mai, um 18 Uhr, wird im Grafikkabinett des Erfurter Angermuseums die Ausstellung „Geschichtsbilder – Comics & Graphic Novels“ von Simon Schwartz im Beisein des Künstlers eröffnet.

Foto: Simon Schwartz in seiner Ausstellung im Angermuseum Foto: © Stadtverwaltung Erfurt/Dirk Urban

Der Hamburger Zeichner Simon Schwartz, 1982 in Erfurt geboren, gehört zur ersten Liga der deutschen Comickünstlerinnen und Comic. Mit der Ausstellung „Geschichtsbilder – Comics & Graphic Novels“ widmet ihm das Angermuseum in seiner Geburtsstadt eine umfangreiche Werkschau. Sie bietet Einblick in Simon Schwartz’ Arbeitsweise und präsentiert zahlreiche Comics, Skizzen und Druckgrafiken, die zum Teil noch nie zuvor gezeigt wurden.

Den Erzählungen und Bildwelten in Simon Schwartz’ auch international verlegten Comics liegt zumeist ein biografischer und historischer Kontext zugrunde. Schwartz debütierte 2009 mit der mehrfach preisgekrönten Graphic Novel „Drüben!“, einer berührenden Geschichte über die Ausreise seiner Eltern 1984 aus der DDR. Sein Comicroman „Packeis“ über den afroamerikanischen Seemann und Nordpol-Entdecker Matthew Henson wurde von der Kritik gefeiert und unter anderem mit dem Max und Moritz- Preis ausgezeichnet. Mit dem Hans-Meid-Förderpreis für Illustration wurde Schwarz, den Andreas Platthaus einen „Meister der Comic-Literatur“ nennt, 2013 geehrt. Für den Band „Vita Obscura“ (2014) illustrierte er auf mannigfaltige Weise skurrile Lebensläufe und Biografien. Aktuell erschien die vielbeachtete Graphic Novel „Ikon“.

Für die „Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße“ in der ehemaligen Stasi-Zentrale in Erfurt gestaltete Schwartz 2012 ein 7 x 40 Meter großes Wandbild, das den Neubau eines Glaskubus umschließt. Basierend auf einer Auswahl aus über einhundert historischen Fotos von Ereignissen im Herbst 1989 in Thüringen entstand ein riesiger Figurenfries der Friedlichen Revolution in Thüringen, der ein modernes und neues Wahrzeichen der Stadt Erfurt geworden ist.

Der Erwerb von Schwartz’ Originalzeichnungen für diesen „Kubus der Friedlichen Revolution“ durch das Angermuseum bietet den Anlass, das Schaffen von Simon Schwartz in einer Sonderausstellung vorzustellen.

Anlässlich der Ausstellung erscheint im Berliner Avant-verlag ein umfangreicher Katalog mit Textbeiträgen von Andreas Platthaus (Literaturchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Dr. Christine Vogt (Ludwiggalerie Schloss Oberhausen) sowie Dr. Jochen Voit (Stiftung Ettersberg/Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße).

Die Ausstellung, eine Kooperation mit der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, ist bis zum 9. September im Grafikkabinett zu erleben.