Monowice – Der historische Ort und seine Spuren heute: Begleitvortrag zur Sonderausstellung im Erinnerungsort Topf & Söhne am 14. Juni

11.06.2018 14:39

Im Begleitprogramm der Ausstellung „Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz“ findet am Donnerstag, dem 14. Juni um 19 Uhr im Erinnerungsort Topf & Söhne ein Vortrag statt.

Ein Kreuz und eine Gedenktafel mit Blumen geschmückt.
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / R. Schubert

Die Sonderausstellung ist noch bis zum 31. Juli im Erinnerungsort zu sehen. Sie thematisiert das 1942 eröffnete, dritte Konzentrationslager im Bereich Auschwitz. Es war das erste firmeneigene KZ überhaupt und wurde vom Chemiekonzern I.G. Farben ausschließlich dazu betrieben, die Arbeitskraft der Häftlinge auf der Baustelle ihres neuen Werkes „IG Auschwitz O/S“ auszubeuten. Damit beleuchtet die Ausstellung einen wichtigen Aspekt im Verhältnis der deutschen Industrie zur Vernichtungspolitik des nationalsozialistischen Regimes. Sie zeigt die Verantwortlichkeit der Lager-SS, der I.G.-Mitarbeiter und der Betriebsleitung bei der Behandlung der inhaftierten Menschen, hauptsächlich junge jüdische Männer aus ganz Europa. Im Mittelpunkt stehen dabei Berichte der Überlebenden.

Im Vortrag am Donnerstag beleuchtet Judith Hoehne-Krawczyk, Gedenkstättenpädagogin in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz, was dieses deutsche Erbe für die Stadt Oświęcim und die Bevölkerung des Stadtteils Monowice heute bedeutet. Nach der überhasteten Flucht der I.G. Farben-Mitarbeiter, die das fast fertiggestellte Werk im Januar 1945 zurückließen, kehrte die vor dem Bau des Lagers vertriebene Bevölkerung von Monowice zurück. Sie baute ihr Dorf an der Lagerstruktur wieder auf. Unter Aufsicht der Roten Armee wurden große Teile der Einrichtungen und Maschinen demontiert und nach Sibirien verbracht. In den Gebäuden des ehemaligen I.G. Farben-Werks wurde die Produktion unter polnischer Regie aufgenommen. Heute ist der historische Ort kein Bestandteil der Gedenkstätte und des Museums Auschwitz-Birkenau. Vor Ort sind nur noch wenige Überreste des ehemaligen Konzentrationslagers zu finden.

Der Eintritt zum Vortrag ist frei.