Jahresrückblick 2015

01.02.2016 15:18

Zum Neujahrsempfang im Rathaus begrüßte Oberbürgermeister Andreas Bausewein zahlreich geladene Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirchen, Vereinen und Verbänden. Der filmische Jahresrückblick fasst Schlaglichter zusammen, darunter wichtige Bauvorhaben wie die Multifunktionsarena, den Themenkomplex Flüchtlinge, die Ankunft des Elefantenbullen Kibo im Thüringer Zoopark Erfurt und die Einweihung der ICE-Strecke.

Video: Jahresrückblick 2015 © Stadtverwaltung Erfurt

Zu Jahresbeginn ist Baustart für die Multifunktionsarena. Sechs Jahre nach dem ersten Stadtratsbeschluss zum Stadionumbau werden die Pläne Realität. Das 80 Jahre alte Marathontor und die Tribünen auf der Ostseite fallen als erste den Abrissbaggern zum Opfer. Zum offiziellen Auftakt im Januar kommen vorerst kleinere Werkzeuge zum Einsatz: mit dem Bohrhammer werden die ersten Stücke aus dem Asphalt gestemmt. In den folgenden Wochen prägen Abrissbagger das Bild am Fuße des Steigerwalds. In 18 Monaten Bauzeit wird eine 18.000 Zuschauer fassende Arena für Sport, Kultur und Kongresse entstehen.

Anfang März wird auf dem Gelände der RABA eine Trocknungsanlage für Klärschlamm in Betrieb genommen. Um den Klärschlamm – immerhin rund 10.000 Tonnen pro Jahr – in der RABA, Restabfallbehandlungsanlage, technisch verwerten zu können, muss dieser „vorgetrocknet“ werden.

Da der Wassergehalt des Schlammes, so, wie er aus dem Klärwerk kommt, viel zu hoch ist, um ihn zu verbrennen, wir die in der RABA ohnehin anfallende Wärme zur Trocknung des angelieferten Klärschlammes genutzt.

Der Erfurter Entwässerungsbetrieb und die Thüringer Umwelt Service GmbH haben zu diesem Zweck einen Entsorgungsvertrag geschlossen. Durch seine Laufzeit von zwanzig Jahren garantiert er für den Entwässerungsbetrieb eine mittelfristige Entsorgungssicherheit – und für die Raba gewährleistet er eine solide Grundauslastung.

Der Neubau der Rathausbrücken wird zu Beginn des Jahres in der Öffentlichkeit viel und kontrovers diskutiert. Die Pläne der Stadt sehen unter anderem das Fällen der vier großen Bäume im Brückenbereich sowie die Begehbarkeit der südlichen Breitstrominsel vor. Die Bürgerinitiative „Stadtbäume statt Leerräume“ übt darüber hinaus auch Kritik an der vorgesehenen Breite und Gestaltung der Brücken.

Bei einer Bürgerversammlung  machen Vertreter von Stadtverwaltung und Bürgerinitiative ihre Standpunkte klar, im April bestätigt der Stadtrat seinen bereits gefassten Beschluss.  

Dagegen setzt sich die Bürgerinitiative zur Wehr und zieht mit zwei Anträgen vor Gericht. Sie will per einstweiliger Verfügung das Fällen der vier Starkbäume verhindern und kämpft um Zulassung eines Bürgerbegehrens. Nach monatelangem, zähen Ringen folgt ein einvernehmlicher Abschluss. Vor dem Verwaltungsgericht in  Weimar wird ein Vergleich geschlossen und im Anschluss vom Stadtrat bestätigt. Der Neubau der Rathausbrücken kann Anfang 2016 beginnen. Eine Visualisierung zeigt, wie die östliche Brücke künftig aussehen soll.

 

Im April wird im Johannesfeld der Grundstein der Kita „Fuchs und Elster“ gelegt. Bis zur Fertigstellung des Neubaus im Jahr 2016 wird die Stadt Erfurt 2,6 Millionen Euro investieren. Künftig werden in dem eingeschossigen Gebäude 120 Kinder Platz zum Spielen und Toben haben. Unter den neugierigen Blicken der anwesenden Kinder versenkt Oberbürgermeister Andreas Bausewein bei der Grundsteinlegung eine Rohrhülse im Fundament. Diese wurde zuvor mit einem Exemplar der Tageszeitung, einigen Münzen und Kinderzeichnungen gefüllt. Die künftigen Bewohner der Kita hatten bereits zahlreiche Ideen, womit sie sich in dem neuen Haus die Zeit vertreiben wollen.

Im Mai wird die nördliche Johannesstraße wieder in beiden Richtungen für den Verkehr freigegeben. Knapp ein Jahr dauert die komplexe Umgestaltung des Bereiches zwischen Huttenplatz und Talknoten inklusive Nebenanlagen.

Für 5,3 Mio. EUR entsteht ein moderner Straßenzug, der allen Anforderungen gerecht wird. In beiden Fahrtrichtungen bieten  Radwege mehr Sicherheit und der Zugang zur Straßenbahn ist jetzt barrierefrei.  Die Fahrbahnen verfügen über eine Querungshilfe für Menschen mit Sehbehinderungen. Straßenbahngleise, Fahrleitung und Straßenbeleuchtung sind erneuert, ebenso die unterirdischen Versorgungsleitungen.

Einer der beliebtesten Orte für die Erfurter und Gäste der Stadt ist die Freifläche hinter der Krämerbrücke.  Anfang Juni wird nach 2-jähriger Vorbereitung und 7 Monaten Bauzeit das neugestaltete Areal übergeben. Die Aufenthaltsqualität ist jetzt noch höher: Die Treppenanlage am Wasser ist verlängert. Dem Wunsch der Erfurter nach einem direkten Zugang zum Wasser wird entsprochen. Die drei Bauminseln sehen nicht nur toll aus, sie bieten auch zusätz­liche Sitzgelegenheiten.
Der Gestaltung voraus ging ein aus Städtebauförder­mitteln finanzierter Planungswettbewerb. Den Zuschlag zur Umgestaltung der Breitstrom­insel und den Platz zwischen Horngasse und Krämerbrücke, inklusive eines Abschnittes der Gotthardtstraße erhielt das Planungsbüros Rehwaldt Landschaftsarchitekten.

Das Museum für Thüringer Volkskunde feiert seinen sechzigsten Geburtstag. Aus diesem Anlass präsentieren 60 Persönlichkeiten – dem Museum auf vielfältige Weise verbunden – 60 ausgewählte Sammlungsobjekte des Hauses: mal sachlich, mal sehr persönlich, in musealen oder den ganz großen Zusammenhängen. Sie liefern spannende Einblicke in (Museums)Geschichte und (Museums)Alltag – alles optisch spannend in Szene gesetzt.
In seinem 60. „Lebensjahr“ genießt das Haus Dank neu gestalteter Dauerausstellungen und vielfältiger Sonderpräsentationen weithin Anerkennung. Doch wie bemisst sich der Wert musealer Dinge – außerhalb der materiellen Maßstäbe? Wie steht es im digitalen Zeitalter um die ideelle oder persönliche Bedeutsamkeit traditioneller Museumsbestände? Die Jubiläumsausstellung 60. zum Sechzigsten, spannend und farbenfroh in Szene gesetzt, gibt darauf noch bis Ende Februar 2016 Antworten.

Faktor Zeit – Mess- und planbar oder doch die große Unbekannte? So lautete die Fragestellung zum Erfurter Wirtschaftskongress erwicon.
Zeit ist ein zentrales Thema, das jeden Menschen und jedes Unternehmen betrifft – und doch ist es schwer greifbar. Erwicon widmet sich in vielfältiger Art und Weise dem spannenden Thema Zeit: Be- und Entschleunigung, permanente Erreichbarkeit und das sprichwörtliche Hamsterrad stehen individuell ebenso mit der Zeit im Zusammenhang wie Optimierung und Flexibilität.

In Vorträgen, Workshops und Foren mit Referenten aus der Thüringer Wirtschaft und bundesweit agierenden Rednern und Experten setzen sich rund 260 Kongressgäste mit dem Thema Zeit auseinander.

Die Vorbereitungen zur Bundesgartenschau 2021 nehmen Fahrt auf: Ende Juni findet im Rathausfestsaal der mittlerweile 4. Buga-Dialog statt. Thema dieses Mal: die Entwicklung des Areals Petersberg.
Wenige Tage später werden die ersten elf Buga-Außenstandorte im Rahmen einer Presse­konferenz auf dem Petersberg bekanntgegeben.
53 Bewerbungen von 33 Kommunen, Einrichtungen oder Vereinen wurden in der ersten Bewerbungsphase für die Außenstandorte eingereicht. Eine elfköpfige Jury unter Vorsitz des renommierten Tourismusexperten Dr. Christian Antz, Professor für Slow Tourism an der Fachhochschule Westküste in Heide, wählte 15 Vorhaben in elf Außenstandorten aus.
Die Buga Erfurt hat sich mit dem Thema „Gartenkulturstadt“ den langjährigen Traditionen der Stadt als Gartenbaustandort verpflichtet. Die Gartenschau soll eine blühende Symbiose aus gestalteten Parkanlagen, aus Historie, Tradition, Wissenschaft, Bildung, Gartenbau und Schönheit der Stadt Erfurt bieten.
Mit ihren Ideen und Angeboten bringen die Buga-Außenstandorte Vielfalt in das Buga-Jahr. Durch Garten- und Parkanlagen von gartenhistorischer Bedeutung und Einmaligkeit soll es gelingen, noch mehr Touristen für Thüringen zu begeistern.

Im Mai ist Grundsteinlegung auf der Arena-Baustelle: Damit geht eines der größten Infrastrukturprojekte des Freistaats und der Stadt Erfurt in die zweite Bauphase. Die Vielfalt der Teilnehmer bei der Grundsteinlegung spiegelt die vielfältige Nutzung nach der Fertigstellung wieder. Neben dem FC Rot-Weiß Erfurt – hier RWE-Kapitän Carsten Kammlott – werden die Leistungssportler vom Olympiastützpunkt Thüringen und der Nachwuchs vom Sportgymnasium die Arena als Trainings- und Wettkampstätte nutzen. Und der Nachwuchs hat klare Ziele vor Augen: Im Laufe des Jahres werden Nord- und Haupttribüne sowie der Rohbau des Multifunktionsgebäudes in großen Teilen fertig gestellt.

Wenige Wochen nach der Grundsteinlegung wird Anfang Juli die Gründung der Arena Erfurt GmbH besiegelt. Die Verantwortlichen von Stadt, Stadtwerken und Messe setzten ihre Unterschriften unter den 1.200 Seiten starken Betreibervertrag. Mit Stadtwerken und Messe stehen zwei starke Partner für den Betrieb der Arena bereit:

In der neuen Arena soll nicht nur Fußball gespielt werden, vor allem Messen und Tagungen in den verschieden großen Räumen und Sälen bilden das Hauptgeschäft. Bei Tagungen mit bis zu 1.300 Teilnehmern besteht in Erfurt großer Bedarf.

Mit dem Freischütz kommt eines der populärsten Werke der deutschen Opernliteratur auf eine der schönsten deutschen Freilichtbühnen. Die Geschichte über die Liebe des Jägers Max zu Agathe lockt Gäste aus Nah und Fern zu den Erfurter Domstufen-Festspielen.
Die Inszenierung von Generalintendant Guy Montavon entstand in Zusammenarbeit mit der Oper in Nizza, wo das Werk 2013 vom Publikum gefeiert wurde. Im Zusammenspiel mit Kostüm- und Bühnenbildner erschufen Montavon und Bächli eine Atmosphäre, in der Volkstum und Natur stimmungsreich verwoben werden. Rund 200 Baumstämme aus dem Erfurter Steigerwald bilden die Szenerie für den Widerstreit zwischen Gut und Böse.
Die Gäste der Domstufen-Festspielen kommen nicht mehr nur aus Deutschland. Auch viele unserer europäischen Nachbarn wie Dänen, Franzosen, Schweizer und Österreicher sind unter den jährlich rund 30.000 Besuchern.

Erneut verwandelt sich die Erfurter Innenstadt in eine internationale Tanzbühne. Beim neunten internationalen Folklore-Festival Danetzare musi­zieren, singen und tanzen Gäste aus Europa, Asien, Afrika und Amerika in farbenfrohen Trachten und Kostümen und geben Einblicke in ihre Kultur und Traditionen.
Dieses außergewöhnliche, durch die Stadt geförderte Festival des Thüringer Folklore Ensembles vereint viele tausend Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen an einem Ort und steht damit auch für die Weltoffenheit und Toleranz der Erfurter Bürger. Ganz Erfurt wird dabei von Farben, fremden Sprachen und exotischen Klängen erfasst.

Unter der Anteilnahme vieler Schaulustiger bezieht der Büchernarr im August sein neues Zuhause. Begleitet von Dr. Eberhard Kusber, Direktor der Stadt- und Regionalbibliothek, und Puppenbauer Martin Gobsch, siedelt der hölzerne Geselle in die Marktstraße um. Neben dem bereits bekannten Standort auf der Krämerbrücke wird im Schaufenster der Kinder- und Jugendbibliothek bald ein zweites Theatrum Mundi Erfurts Altstadt schmücken. In den nächsten Jahren werden hier drei Szenen aus Homers „Odyssee“, Shakespeares „Sommernachtstraum“ und dem Nibelungenlied entstehen.

Ein echtes Schwergewicht zieht nach Erfurt: Kibo, der Afrikanische Elefantenbulle aus dem Wiener Tiergarten Schönbrunn, sorgt für Verstärkung bei den Elefantenda­men des Thüringer Zooparks Erfurt – und in naher Zukunft hoffentlich auch für Nachwuchs.
Der Umzugstag selbst ist lang für den neunjährigen Bullen: Nachdem er mühelos in seinen Transport-Container läuft, beginnt gegen 9:00 Uhr die Reise nach Erfurt. Kurz nach 20:00 Uhr trifft Kibo im Zoopark Erfurt ein und eine Stunde später betritt er neugierig in sein neues Zuhause.
Mittlerweile hat sich Elefantenbulle Kibo gut in Erfurt eingelebt und Haus wie Außenan­lage ausgiebig erkundet. Seine neuen Mitbewohnerinnen Chupa und Safari finden durchaus Interesse an ihm. Insbesondere die elfjährige Chupa, mit der Kibo für Nachwuchs sorgen soll. Die Obst- und Gemüsetorte zu seinem zehnten Geburtstag darf er aber ganz allein futtern. 

Ein weiteres Stück in der Großbaustelle Dalbergsweg – Walkmühlstraße – Bonifaciusstraße ist geschafft. Die Bauarbeiten am Knotenpunkt Bonifaciusstraße – Gustav-Adolf-Straße – Melanchthonstraße sind so weit vorangeschritten, dass im August die Freigabe in diesem Bereich erfolgen kann. Aufatmen für die Verkehrsteilnehmer, denn die große Umleitung durch das Brühl ist damit Geschichte. Geplant war ihre Aufhebung 6 Wochen eher. Aber auch dieser Bauabschnitt hält Überraschungen bereit, die zu  Verzögerungen führen. Alles glatt läuft dann beim Weiterbau bis zum Sparkassen-Finanzzentrum. So kann pünktlich zum Start des Weihnachtsmarktes der Straßenverkehr zwischen Karl-Marx-Platz und Benaryplatz wieder uneingeschränkt in beiden Richtungen fließen.

An der Geraaue entsteht im Laufe des Jahres etwas ganz Besonderes und für Erfurt bislang Einmaliges. Die alte Pappelstiegbrücke – seit mehr als vier Jahrzehnten nur ein Behelfsbau – wird durch eine moderne Pylonbrücke ersetzt. In einer Werkstatt in Bischleben erhalten die riesigen Stahlrohre Korrosionsschutz und Farbe und kommen Anfang September per Schwerlasttransport zur Baustelle.

Der blaue Pylon wird weithin sichtbar zum Markenzeichen der neuen Brücke. Ihr kommt im Hinblick auf die Bundesgartenschau und die Aufwertung des gesamten Areals nördliche Geraaue eine besondere städtebauliche Bedeutung zu. Der Brückenneubau ist dabei nicht nur optisch etwas Besonderes. Er ermöglicht auch eine barrierefreie Überquerung der Gera.

Acht Tafelgemälde stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Kontroverse und Kompromiss“. Der Pfeilerbilderzyklus des Mariendoms und die Kultur der Bikonfessionalität im Erfurt des 16. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt der Exposition, die im Rahmen der Luther-Dekade und dem Cranach Jahr 2015 präsentiert wird.
Die Pfeilerbilder, die deutschlandweit als einzigartig gelten, bleiben auch während der Ausstellung an ihrem Ort, im Katholischen Dom, St. Marien.
Um diese in den Kontext zu setzen, finden begleitende Ausstellungen im Angermuseum und in der Kaufmannskirche statt. Das dort erhaltene Ensemble von Kanzel, Altaraufsatz und Taufstein bildet einen reformatorischen Spannungspol zur Ausstattung des Erfurter Doms.

Ein medienbeherrschendes Thema der zweiten Jahreshälfte sind die Flüchtlinge, die in Europa und Deutschland Asyl suchen. Die Thüringer Landeshauptstadt nimmt knapp 2000 Asylbewerber auf, die meisten von ihnen, fast 70 Prozent, aus Syrien, Afghanistan, Irak und Eritrea.
Die Stadt setzt auf eine dezentrale Unterbringung, die Flüchtlinge werden in Unterkünfte über das gesamte Stadtgebiet ver­teilt.

Neben knapp 500 Personen in Einzelunterkünften – sprich Wohnungen – stehen 19 Gemein­schaftsunterkünfte an 14 Standorten sowie drei Notunterkünfte zur Verfügung. Ende des Jahres beginnen die Bauarbeiten für vier Containerstandorte.
Die Hilfs- und Spendenbereitschaft der Erfurterinnen und Erfurter ist von Anfang an sehr groß. Um eine zentrale Lagerung und Verteilung der Spenden zu ermöglichen, richtet die Stadt im September in Kooperation mit den Stadtwerken ein Spendenlager in der zweiten Etage des Stöberhauses ein.
Darüber hinaus registrieren sich binnen weniger Wochen 300 ehrenamtliche Helfer bei der Spenden- und Ehrenamtshotline „Erfurt Hilft!“.

Hoher Besuch in Erfurt: Bundespräsident Joachim Gauck ist Gastgeber der Arraiolos-Gruppe. Die nach dem portugiesischen Ort benannte Gruppe nicht-exekutiver Staatsoberhäupter der EU trifft sich seit 2003 einmal im Jahr zum Austausch.
Bei dem diesjährigen Treffen sind zehn europäische Staatsoberhäupter für zwei Tage auf der Wartburg und in Erfurt zu Gast – an zwei zentralen Orten der Reformation und damit auch der deutschen und europäischen Geistesgeschichte.
Im Festsaal des Erfurter Rathauses treffen sich die Staatsoberhäupter zu einer Arbeits­sitzung zum Zukunftsthema „Bildung und Teilhabe“. Zuvor bittet Oberbürgermeister Andreas Bausewein Bundespräsident Joachim Gauck um die Eintragung in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Erfurt und begrüßt die Staatsoberhäupter.
Im Anschluss an das Arbeitstreffen begleitet Bausewein die honorigen Gäste bei ihrem Rundgang durch die Erfurter Altstadt.

Das Tanztheater Erfurt wird im Oktober mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Die Erfahrung des Tanzens ist ein Geschenk, welches das Tanztheater Erfurt seit seiner Gründung im Jahr 2007 hundertfach verschenkt hat. Zum einen an das Publikum des Tanztheaters. Ganz besonders aber an die Mitwirkenden.
Rund 230 Kinder und Jugendliche aber auch erwachsene Kurs- und Workshop-Teilnehmer nutzen die Angebote des Vereins, der sich mit seinen Auf­führungen in die Herzen seines Publikums gespielt hat.
Das Tanztheater Erfurt verbindet Jung und Alt – arm und wohl situiert – Erfurt, Deutschland und die Welt – Tanz, Musik, Malerei, Graffiti und Gesang … Ideen gibt es en mass – und dazu Offenheit und Experimentierfreude. 

(Mit dem Kulturpreis ehrt die Landeshauptstadt Menschen oder Institutionen, die außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet der bildenden Künste und darstellenden Künste, der Literatur oder auch der Musik erbracht haben.) 

Stück für Stück nimmt die neue Pappelstiegbrücke Gestalt an. Dem Aufbau des Pylons folgt das Einsetzen der drei Überbauteile. Ankunft und Montage der jeweils rund 30 Tonnen schweren Stahlsegmente sind spektakulär zu beobachten. Anwohner und Passanten begleiten das Baugeschehen mit großem Interesse. Im Dezember ist es dann soweit: Nach einjähriger Bauzeit wird die neue Fußgänger- und Radwegbrücke über die Gera feierlich eröffnet. Der Neubau war lange umkämpft und viel diskutiert – entstanden ist  am Ende für 2,1 Mio. Euro eine städtebauliche Besonderheit! Der Brückenbau ist Auftakt für weitere Umgestaltungsmaßnahmen im Nordpark. Dazu gehören Maßnahmen zum Gewässerschutz, eine neue Wegeführung und Modellierungsarbeiten im Gelände. Ein Spielplatz der Generationen wird das Ensemble abrunden.

Bei der Ehrenamtsfeier im Rathausfestsaal rückt zum 8. Mal eine große Gruppe von Menschen in den Mittelpunkt, die ihre eigenen Interessen hinter die des Gemeinwohls stellt. 76 Damen und Herren werden für ihr selbstloses Wirken in zahlreichen Gruppen, Vereinen, Institutionen, Verbänden und Organisationen ausgezeichnet. Zehn von ihnen erhalten mit dem Ehrenbrief und der Ehrenmedaille des Oberbürgermeisters eine der höchsten Anerkennungen, die die Landeshauptstadt zu vergeben hat.

Unter ihnen Dagmar Mayer, die sich der Literatur verschrieben hat und mit ihrem Hobby anderen Leute unterhält und erfreut. Im Erfurter Raum organisiert sie zahlreiche Literatur- und Lesenachmittage. Das Autoren-Podium in Sömmerda, das sie 2013 mit viel Elan wiederbelebt hat, erfreut sich seit dem großer Beliebtheit.
3 Vereine werden mit dem Ehrenamtspreis gewürdigt. 15 Personen wird die Thüringer Ehrenamtscard überreicht. Erinnert wird im Rahmen der Feierstunde auch an all jene, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren.

Mit dem symbolischen Spatenstich startet Mitte November der Umbau des Egapark-Spielplatzes zum Buga-Gärtnerreich. Damit nimmt das erste Bauprojekt im Rahmen der Bundesgartenschau 2021 konkrete Züge an.
Das Kinderareal am Nordhang des Ega-Geländes ist mit einer Fläche von 31.500 Quadratmetern Thüringens größter Spielplatz. Wohl jeder Erfurter kennt den Spielplatz – sei es aus Kindertagen oder als Besucher. Rutschen, Schaukeln, Seilbahn, Kletterpyramiden, ein Wasserareal und ein Kinderbauern­hof zählten bisher zu seinen Hauptattraktionen. Doch das Kinderparadies ist in die Jahre gekommen. Mit der Umgestaltung startet eine neue Spielplatzära. Am 1. Mai 2016 soll der erste Bau­abschnitt beendet sein, dann eröffnet die „Gärtnerreich – Spiel- und Erlebniswelt“. Erhaltenswerte Elemente wie die Seilkletterpyramiden, das Planschbecken, der Kletterfelsen und historische Einbauten wie die Elefanten oder das Steingesicht werden in die Neugestaltung integriert. In den neuen Spielplatz mit Erdbeerkaktusrutsche, Matschplatz oder auch Bohnenbahn werden im ersten Bauabschnitt rund 1,2 Mio. Euro investiert.

Das Hochwasser im Sommer 2013 hatte die Winzerstraße und den angrenzenden Wanderweg unbenutzbar gemacht. Die starken Regenfälle hatten den Hang zum Abrutschen gebracht.  Seitdem waren Straße und Wanderweg aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Individualverkehr und die Buslinie wurden großräumig umgeleitet. Ab Sommer ist Hoffnung ist Sicht: Es beginnen die Arbeiten zur Sanierung des 150 Meter langen Teilstücks und zur Sicherung des Hanges. Spektakulär ist die Errichtung der Bohrpfahlwand, bei der 50 Pfähle bis 6 Meter in das vorhandene Festgestein gebohrt werden. Nach viermonatiger Bauzeit wird die Winzerstraße im Dezember wieder für den Verkehr freigegeben. Für rund 800.000 EUR ist sie grundhaft erneuert, hat eine neue Beleuchtung und Abläufe zur Entwässerung der Straßenoberfläche.

Mit der Parallelfahrt zweier Sonderzüge wird die ICE-Neubaustrecke nach Leipzig eröffnet. Mit dem Fahrplanwechsel verringert sich die Fahrzeit zwischen Erfurt und Leipzig auf 45 Minuten, Berlin ist in zwei Stunden erreichbar. Die Thüringer Landeshauptstadt erhofft sich von der neuen schnellen Erreichbarkeit wichtige Impulse für die Stadtentwicklung:
An zentralen Festakt in Leipzig nehmen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, sowie die Ministerpräsidenten von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen teil.

Die 123 Kilometer lange Strecke ist Teil des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8. Für rund zehn Milliarden Euro baut die Deutsche Bahn die Strecke zwischen Berlin und München aus – ab 2017 beträgt die Fahrzeit weniger als vier Stunden.