Nutzung Abwärme Rauchgas RABA am Erzeugerstandort Erfurt-Ost – EFRE-Maßnahme

Eines der wichtigsten Ziele der EFRE-Periode 2021-2027 ist ein regenerativer, CO²-armer Übergang zu einer CO²-neutralen Wirtschaft und einem widerstandsfähigen Europa. Instrumente sind die Förderung von Energieeffizienz und Reduzierung Treibhausgasemissionen.

Gebäude einer Müllverbrennungsanlage mit blauem Himmel und zwei Schriftbannern
Grafik: © SWE Stadtwerke Erfurt GmbH
Schriftzüge Efre für Thüringen mit Europäische Union
Foto: © EFRE-Thüringen

Am Standort Erfurt-Ost wird die Abwärmenutzung des Rauchgases der Restabfallbehandlungsanlage (RABA) beabsichtigt. Dabei soll ein im Abgassystem der RABA installierter Wärmeübertrager zur Abwärmenutzung des Rauchgases zur Anwendung kommen. Die zusätzlich gewonnene unvermeidbare Abwärme soll vollständig in das Fernwärmenetz eingespeist werden und somit den Treibhausgasausstoß bei der Wärmegewinnung für das Erfurter Fernwärmenetz reduzieren. Die Einspeisung ins Fernwärmenetz ist aufgrund der unmittelbaren räumlichen Nähe zum Erzeugerstandort Erfurt Ost unproblematisch.

Dieses Vorhaben ermöglicht die Hebung eines derzeit ungenutzten Potentials und steigert die Gesamteffizienz der RABA.  Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen erfolgt mit der Einspeisung in die Fernwärme, da die Nutzung der unvermeidbaren Abwärme aus dem Rauchgas ein Teil der örtlichen Gesamtstrategie der SWE Energie GmbH zur Substituierung fossiler Brennstoffe in der Wärmeversorgung ist, um bis 2045 das Fernwärmenetz vollständig zu dekarbonisieren. 

Grundsätzlich lassen sich die größten Energieeffizienzgewinne beim Neu- oder Ausbau und durch die Optimierung komplexer Energieversorgungssysteme wie z.B. Wärmenetze erzielen. Auf diese Weise profitiert die gesamte Stadt Erfurt, da beträchtliche CO²-Einsparungen in der Wärmeversorgung resultieren. Die Erfurter Fernwärme liefert einen wesentlichen Bestandteil für die Wärmeversorgung der Stadt. Ohne deren Dekarbonisierung ist eine klimaneutrale Wärmeversorgung, insbesondere im dicht besiedelten Raum, kaum möglich. Von daher muss die Integration regenerativer Energiequellen für das Wärmenetz mit höchster Priorität behandelt werden.

Die aus dem Rauchgas der RABA gewonnene thermische Energie kommt unmittelbar der Fernwärme zugute.  Fernwärme ist eine der umweltverträglichsten und zugleich effizientesten Formen der Beheizung. Im ISEK (Integrierten Stadtentwicklungskonzept) Erfurt 2030 ist aus diesem Grund das Projekt 39 zum Fernwärmeausbau verankert. Durch die Integration der Abwärme in die Fernwärme werden ca. 10 GWh/a fossiler Brennstoffe eingespart. Zusätzlich werden ca. 2.300 t/a CO²-Emmissionen von vornherein vermieden. Schadstoffe wie Schwefeldioxid, Feinstaub und Stickoxide entstehen gar nicht erst.

Aus diesen Gründen gilt es die unvermeidbare und derzeit ungenutzte Abwärme des Rauchgases der RABA in die Fernwärme einzuspeisen. Dadurch wird der regenerative Anteil an der Fernwärme erhöht. Die Integration von Abwärme ist ein wichtiger Schritt, das Fernwärmenetz auf regenerative Erzeuger umzustellen. Das Vorhaben entspricht somit in Gänze dem genannten und im ISEK verankerten Projekt.

Der Antrag EFRE beinhaltet Gesamtausgaben in Höhe von 3.000.000,00 €, daraus resultiert ein Förderbetrag von 1.118.832,00 €.

Weitere Informationen

EFRE-Förderprogramm

Ein Beitrag der Landeshauptstadt Erfurt und der SWE UmweltService GmbH zur Effizienzsteigerung der Restabfallbehandlungsanlage im Rahmen des EFRE-Programms „Neu- und Ausbau von Fernwärmenetzen in zentralen Orten (NAF)“.