Vortrag zu „Geniekult und Autorkonstruktionen: Mozarts Requiem und andere Mythen der Musikgeschichte“

14.05.2018 14:58

Am Donnerstag, dem 17. Mai, lädt Dr. Anselm Hartinger um 19 Uhr zu einem Vortrag ins Stadtmuseum „Haus zum Stockfisch“. Im Rahmen der Ausstellung „Fake News" beleuchtet er Mythen der Musikgeschichte.

Ein Raum mit einer Vitrine und einem in der Wand eingelassenen Bildschirm
Foto: Blick in die Ausstellung "Fake News" im Stadtmuseum Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Fake News sind nicht nur ein Thema der Historie – konstruierte Zuschreibungen und werbewirksame Sensationsmeldungen spielen auch in der Kunst- und Musikgeschichte eine bedeutende Rolle. Der Historiker und Musikwissenschaftler sowie Direktor der Erfurter Geschichtsmuseen, Dr. Anselm Hartinger, nimmt sich in seinem Vortrag augenzwinkernd einiger berühmter und aussagekräftiger Fallbeispiele an. So wird der Frage nachgegangen, wie wenig eigentlich der große Mozart von seinem eigenen Requiem fertig komponierte und wie es kommen konnte, dass ein Toter posthum sein Werk signiert. Zudem wird Anna Magdalena Bachs alle Jahre wieder behauptete Autorschaft an den Cellosuiten ihres Mannes kritisch beleuchtet.

Das Stadtmuseum Erfurt greift in der Ausstellung „Fake News? Objekte und ihre Geschichten. Eine (nicht ganz) postfaktische Ausstellung" aktuelle Diskussionen zum Thema „Fake News“ auf und stellt beispielhaft Fälle von Geschichtsfälschungen und konstruierte Legenden auch aus der Erfurter Historie vor. Zudem werden bewährte Methoden der musealen Wahrheitsfindung gezeigt. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Erfurt organisiert und beleuchtet kritisch Techniken der Meinungsmanipulation. Sie ist noch bis 29. Juli 2018 zu sehen.