Vortrag über „Willi Münzenberg – Erfurts vergessenen Sohn“

15.03.2019 11:15

Am Donnerstag, dem 21. März, lädt der Erinnerungsort Topf & Söhne um 19:00 Uhr zu einem Vortrag im Rahmen der Sonderausstellung „Die zwei Tode des Paul Schäfer“ ein. Dr. habil. Bernhard Bayerlein spricht über die Lebensgeschichte Willi Münzenbergs, seine Karriere als kommunistischer Organisator und Propagandist sowie den späteren Umgang mit seiner Biografie in Ost- und Westdeutschland. Die Veranstaltung ist kostenlos und kann ohne Voranmeldung besucht werden.

Ein Mann spricht enthusiastisch in ein hängendes Mikrofon. Hinter ihm wird ein Banner hochgehalten.
Foto: Willi Münzenberg während einer Rede auf einer kommunistischen Kundgebung. Foto: © Hoover Institution Library & Archives

Willi Münzenberg wurde 1889 in Erfurt geboren. Im sozialdemokratischen Lehrlingsverein knüpfte er erste Kontakte zur Politik. Als er 1921 von Lenin mit der Koordination von Hilfsaktionen beauftragt wurde, baute er die Internationale Arbeiterhilfe (IAH) als weltweit agierendes Netzwerk auf. Mit einem umfangreichen Mediengeflecht schuf Münzenberg eine Gegenöffentlichkeit mit großer Reichweite und gewann dafür bekannte Intellektuelle. Ab 1933 unterstützte Münzenberg von Paris aus den kommunistischen Widerstand im Deutschen Reich. Im Oktober 1940 wurde er auf der Flucht vor der Wehrmacht in einem Wald südlich von Grenoble tot aufgefunden. Wahrscheinlich, aber nicht belegt, ist seine Ermordung im Auftrag Stalins, mit dem er Mitte der 1930er Jahre gebrochen hatte.

Dr. habil. Bernhard H. Bayerlein ist u. a. Redakteur des „Internationalen Willi Münzenberg Forums“ in Berlin und Mitherausgeber von „Globale Räume für radikale transnationale Solidarität. Beiträge zum Ersten Internationalen Willi Münzenberg-Kongress 2015 in Berlin“.