Stadtwerke retten neugepflanzte Wälder durch Bewässerung

15.08.2022 11:37

Der Dezernent für Sicherheit und Umwelt, Andreas Horn, und der Stadtrat sowie Aufsichtsratsvorsitzende der SWE Stadtwirtschaft GmbH, David Maicher, verschafften sich einen Eindruck von der gelungenen Bewässerung einer Erstaufforstungsfläche in Kerspleben.

Bäume leiden aufgrund der Dürre besonders

Foto: David Maicher (links) und Andreas Horn (rechts) halfen bei der Bewässerung in Kerspleben. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Diese wurde erst im Herbst 2021 durch das Umwelt- und Naturschutzamt der Stadt Erfurt mithilfe der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Thüringen (SDW), den Gemeinschaftsschulen Hochheim und Kerspleben sowie mit Spenden der Firmen Goldbeck und Züblin angelegt. Auf knapp einem Hektar ehemaliger Ackerfläche wurden etwa 2.000 Bäumchen und 500 Sträucher gepflanzt. Die Fläche entspricht etwa der eines Fußballfeldes.

Aufgrund der aktuellen Dürre blieb das Umwelt- und Naturschutzamt in Alarmbereitschaft. Als der notwendige Regen tatsächlich bereits wochenlang ausblieb, wurde eine gezielte Wässerung unausweichlich, damit der neue Wald nicht gleich wieder vertrocknet.

Die Stadtwerke Erfurt (SWE) konnten hierfür kurzfristig gewonnen werden. Zwei umgerüstete Winterdienstfahrzeuge werden nun im Sommer für Wässerungsgänge von Grünflächen genutzt. Die Idee dazu hatte David Maicher. Die SWE haben für die Wässerung extra einen Mitarbeiter aus dem Ruhestand aktiviert, der jetzt diese wertvolle Arbeit leistet.

„Wir danken den Stadtwerken ausdrücklich und ganz herzlich, dass sie hier einspringen und mit der Wässerung einen wichtigen Beitrag für ein grünes Erfurt leisten. Ohne Wasser geht in Dürrezeiten leider gar nichts und das Stadtgrün leidet und kann seine wichtigen Funktionen für die Umwelt und uns Menschen nicht erfüllen“, so Andreas Horn. Nicht nur die Stadtwerke können laut Horn dem Stadtgrün so helfen, sondern Erfurterinnen und Erfurter. Mithilfe von Gießpatenschaften, die das Garten- und Friedhofsamt vermittelt, können beispielsweise die Bäume vor der Haustür gegossen werden.

Aufgrund der diesjährigen Dürre leiden insbesondere Bäume wieder besonders. Die Situation ist noch gravierender als im sehr trockenen Jahr 2018. Der Juli 2022 schlägt alle Negativrekorde in Sachen Niederschläge seit Wetteraufzeichnung.

Nicht mehr nur die Jungbäume sind betroffen. Auch die Altbäume stehen unter Dauerstress und verlieren die Anbindung ans Wasser, das nun auch in tieferen Bodenschichten fehlt. Die Bäume werfen als eine Strategie schon frühzeitig die Blätter ab, um weniger Wasser zu verdunsten. Damit fehlt ihnen dann aber die Blattmasse, um Speicherstoffe einzulagern und fit ins nächste Jahr zu starten. Insekten und Pilze haben bei den geschwächten Bäumen dann leichteres Spiel. Mehrere solcher Jahre führen dann schnell zum Absterben der Bäume.

In Kerspleben hat die Wässerung schon Erfolg. An den Bäumchen ist frisches Grün entsprossen, wo vor zwei Monaten bereits welkes Laub zu sehen war. Die Stadtwerke wässern für das Umwelt- und Naturschutzamt noch eine weitere Fläche in Azmannsdorf, die ebenfalls im Herbst vergangenen Jahres als Bürgerwald gemeinsam mit der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und der SDW angelegt wurde.

Mehr Informationen zu Baum- und Gießpatenschaften gibt es unter Baumpatenschaften – Bäume pflegen in der Blumenstadt. Außerdem gibt es weiterführende Informationen zur Dürre beim Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums.