Partnerstadt Kati (Mali)

Während der nördliche, größere Teil des westafrikanischen Binnenstaates Mali sich in der unwirtlichen und dünn besiedelten Sahelzone befindet, lebt der größte Teil der Bevölkerung Malis im Südteil des Landes, wo sich auch die Erfurter Partnerstadt Kati ca. 20 km nördlich der am Niger gelegenen malischen Hauptstadt Bamako befindet. Mali zeichnet sich durch einen Mix der vielen beheimateten Kulturen aus, und so leben auch in Kati Bevölkerungsgruppen wie die Peul, Bambara, Dogon, Tuareg, Soninké-Sarakolé, Bozo, Malinké oder Sonrhai und einige mehr.

Der Eingang des Augenklinik von Kati
Foto: Der Eingang zur Augenklinik von Kati. Foto: © Stadtverwaltung Kati

Garnisonstadt mit verschiedenen Einflüssen

Mit etwa 90 % ist ein Großteil der Einwohner Katis muslimischen Glaubens. Es gibt aber auch christliche Kirchen und Angehörige von Naturreligionen. Die Verkehrssprache in der Region ist Bambara oder auch Bamanankan genannt, eine Mandé-Sprache, die in Mali neben der Amtssprache Französisch sowie in weiteren Teilen Westafrikas verwendet wird. Da in Kati auch einer der größten Militärstützpunkte des Landes angesiedelt ist, und es aufgrund der Lage auf einem bewindeten Höhenzug oberhalb von Bamako etwas „frischer“ als im in der Regel schwülen Bamako ist, weshalb so manche Hauptstädter Kati eben als Sommerfrische nutzen, ist in Kati ein relativer Wohlstand spürbar, der sich unter anderem in einem guten Krankenhaus und mit frischen Produkten überquellenden Marktständen ausdrückt.

Wirtschaftlich dreht sich in Kati fast alles um Landwirtschaft. Die meisten Bauern sind in kleinen Kooperativen organisiert, die es ihnen ermöglichen größere Mengen zu produzieren, und auch im Stadtgebiet stößt man immer wieder auf größere Gärten, in denen Salat und Gemüse angebaut werden, Hühner und Schafe herumlaufen, letztere gerne auch auf den Straßen. Außer einer Fabrik, die Trinkwasser abfüllt, gibt es kaum Industrie, dafür aber eine Vielzahl von Handwerksbetrieben wie Bäckereien, Töpfereien, Seifenherstellung, einfachen Metallverarbeitungsbetrieben, Auto- und Mopedwerkstätten und Hersteller der traditionellen Stoffe und Kleidung (Boubous).

Impressionen aus der Stadt

Partnerschaften und Kooperationen

Mit dem offiziellen Partnerschaftsvertrag vom Februar 2011 zwischen Erfurt und Kati wurde jene zur jüngsten und elften Partnerstadt. Im Vordergrund steht dabei vor allem die Unterstützung Katis bei grundlegenden Belangen wie dem Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur, Fortschritten in der Bildung und Anregungen zur Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität innerhalb der Stadt. Hierbei profitiert Kati von Besuchen Erfurter Senor-Experten wie dem ehemaligen Chef der Erfurter Stadtwirtschaft Wolfgang Reisen, der seit Januar 2011 beim Aufbau einer funktionieren Müllentsorgung hilft, oder der Patenschaft zweier Erfurter Schulen, die den Ausbau von Kindergärten und Schulen in Kati und Umgebung unterstützen.

Zudem gründete sich bereits mit den ersten Kontakten nach Kati im Jahre 2009 der Erfurter Freundeskreis Kati e.V., der in der Region mit Sach- und Geldspenden seit dieser Zeit aktiv ist. Der Verein unter der Führung von Bernward Credo arbeitet hier vor allem daran, den afrikanischen Partnern bei der Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse aus eigener Kraft zu helfen: Hilfe zur Selbsthilfe also. Bereits 2011 wurde eine Inselsolaranlage fertiggestellt, die Energie für ein Waisenhaus und eine Schule mit Energie liefert, welche durch den Verein mittels Patenschaften und Projekten dauerhaft und direkt unterstützt wird. Auch Sie können eine Patenschaft übernehmen oder spenden: (Hier link zu www.freundeskreis-kati.de bitte einbauen).

Zudem gibt es seit einigen Jahren die Möglichkeit für malische Deutschlehrer an einem Sommerkurs für deutsche Sprache an der Erfurter Universität teilzunehmen.

Um vor Ort etwas für die Daseinsvorsorge und die Gleichberechtigung etwas zu bewirken, ließ Erfurt in Kati ein Frauenzentrum errichten und setzte über mehrere Jahre ein Müllprojekt um, das den Menschen in Kati helfen soll, einem der drängenderen Probleme Herr zu werden.

Für die Stadtspitze steht jedoch nicht nur die Hilfe für Kati im Vordergrund der Partnerschaft. Sie ist überzeugt davon, dass es mindestens genauso viele Situationen gibt, in denen Erfurter von ihren Freunden in Kati lernen können.

Daten und Fakten

Partnerstadt: seit 01.02.2011

Land/Bundesstaat: Mali/Koulikoro

Höhe: 453 m über NHN

Einwohner: 134.000 (Stand 2023)

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