Brandsimulations-Container ermöglicht Flash-Over-Training

04.09.2007 00:00

Angeregt durch Ausbildungsabschnitte bei anderen Berufsfeuerwehren in Deutschland sowie Erfahrungsaustausche an Feuerwehrschulen in Schweden, den Niederlanden und Großbritannien war die Idee geboren, einen Brandsimulations-Container (Flash-Over-Container) bei der Berufsfeuerwehr Erfurt zu installieren.

Bereits in der Ausbildung zum Feuerwehrmann werden den Dienstanfängern theoretischen Kenntnissen zur Entstehung sowie dem Verlauf eines Brandes gelehrt. In Vorbereitung auf zu erwartende Einsätze ist die Durchführung von realitätsnahen Einsatzübungen, im besonderen Fall die Demonstration eines Flash-Over-Trainings, unabdingbarer Bestandteil der Ausbildung.

Der Flash-Over-Container besteht aus zwei aneinander gesetzten Metallcontainern und ist etwa zehn Meter lang, 2,50 Meter breit und 2,50 Meter hoch. Die Anlage besteht aus einem Brandraum und einem Beobachtungsraum, in dem die Feuerwehrmänner sitzen. Bei einem Übungsdurchgang wird unbehandeltes Holz durch gezielte Zu- und Abluftregulierung verbrannt. Im Flash-Over-Container hat der Feuerwehrmann die Möglichkeit, alle Phasen eines Brandes, die Verteilung von Rauch, Wärme und Strömungen zu beobachten. Dabei kommt es innerhalb des Containers zu einem kontrollierten und kurzzeitigen so genannten „Flash-Over“ mit einer Stichflammenausbildung. Unter Aufsicht und Anleitung eines Trainers erleben die Feuerwehrleute die Auswirkungen sehr hoher Temperaturen auf den eigenen Körper und erfahren die Schutzwirkung ihrer Einsatzbekleidung.

Gemeinsam mit den Partnern IWM, Gesellschaft für Internationale Wirtschaftsförderung & Management mbH und RE-CON, Regenerative Energien und Containerbau gGmbH wurde ein Konzept zum Bau eines Flash-Over-Containers erstellt. Für die Fertigstellung des Containers  und somit der Umsetzung des Konzeptes wurden 800 Arbeitsstunden benötigt. Diese Arbeitsstunden wurden im Rahmen eines von der ARGE SGB II Erfurt geförderten Projektes geleistet. Zeitweise arbeiteten bis zu acht Mitarbeiter der Firma RE-CON am Container. Die Kosten für die Beschaffung der Container, des Werkzeugs sowie des benötigten Ausbaumaterial belaufen sich auf 25.000 Euro . Das Brand- und Katastrophenschutzamt stellte 15.000 Euro für die Materialbeschaffung zur Verfügung.

Das Ergebnis des handwerklichen Geschicks der Recon-Mitarbeiter und der Erfahrungen der Ausbilder der Berufsfeuerwehr Erfurt wird am 5. September um 14 Uhr in der Hauptfeuer- und Rettungswache, St.-Florian-Straße 4  seiner Bestimmung übergeben.