"Pfeiff' auf die Kippe!" - Weltnichtrauchertag am 31. Mai

26.05.2008 00:00

In Kooperation mit seinen Mitgliedern und Partnern initiiert der Arbeitskreis "Suchtprävention Erfurt" Projekte, Elternabende, Kampagnen und Großveranstaltungen zu dieser Thematik.

Auch in diesem Jahr steht besonders das Rauchverhalten von jungen Menschen im Blickpunkt. Kinder sind besonders anfällig für Gifte aus dem Tabakrauch, weil sich der Körper und die Organe noch in der Wachstumsphase befinden. Außerdem bilden sich bei ihnen leichter als bei Erwachsenen Nikotinrezeptoren im Gehirn aus. Eine hohe Menge dieser Rezeptoren aber erschwert das Aufhören.

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass vor allem Eltern nach wie vor einen großen Einfluss auf das Rauchverhalten ihrer Kinder haben. Das Aufwachsen in einer Raucherfamilie steigert die Wahrscheinlichkeit des jugendlichen Rauchens. Kinder von rauchenden Eltern rauchen viermal häufiger als Kinder, deren Eltern nie geraucht haben. Ein Rauchstopp der Eltern wirkt sich positiv auf die Kinder aus. Je jünger das Kind beim Rauchstopp war, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind zu rauchen beginnt. Nichtrauchende Eltern geben ihren Kindern oft zusätzlich zu ihrem Vorbild des Nichtrauchens noch bewusst oder unbewusst ablehnende Verhaltensweisen bezüglich des Rauchens mit. Für Eltern, deren Kinder regelmäßig rauchen, hat es sich bewährt, einen "Nichtraucher-Vertrag" abzuschließen. Schafft es das Kind, für eine vereinbarte Zeit nicht zur Zigarette zu greifen, sollten die Eltern beispielsweise einen zuvor vereinbarten Wunsch erfüllen. Eltern sollten mit ihrem Kind im Gespräch bleiben, ihren Sorgen Ausdruck geben, statt Vorwürfe zu machen. Kindern sollten Grenzen aufgezeigt werden und Konsequenzen bei Nichtbeachtung dieser. Eltern sollten ihrem Kind zuhören, wenn es mit ihnen sprechen möchte. Die Vorschläge der Kinder sollten in die Problemlösung einbezogen werden.
Noch mehr als bisher sollte der Arzt sich für einen Rauchstop bei seinen Patienten einsetzen und im Verbund mit Beratungsstellen der Raucherentwöhnung zusammenarbeiten.

Die mit dem Passivrauchen verbundenen Gesundheitsgefahren sind eindeutig belegt. Die wirksamste Prävention der durch Passivrauchen verursachten Gesundheitsschädigungen besteht darin, eine rauchfreie Umgebung zu schaffen. Das sollte auch im Auto gelten. Durch das Rauchen im Auto kommt es im Autoinnenraum innerhalb kürzester Zeit zu einer sehr hohen Schadstoffkonzentration. Müdigkeit und Konzentrationsschwäche sind unter anderem die Folgen und das für den Fahrer und Beifahrer.

Rauchverbote in öffentlichen Räumen, Gesundheits-, Erziehungs-, Bildungs-, Sport,- Kultureinrichtungen, in Einrichtungen für ältere oder behinderte Menschen, in Räumlichkeiten von Vereinen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, Spielkasinos, Gebäude von Flughäfen, einschließlich der Gastronomie sind eine äußerst erfolgreiche Maßnahme zum Schutz der Kinder, Jugendlichen sowie aller Bürger und ihrer Gesundheit. Am 1. Juli 2008 tritt das Thüringer Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens – Thüringer Nichtraucherschutzgesetz – vom 20. Dezember 2007 in Kraft. Auch das Thüringer Schulgesetz, geändert am 4. April 2007, untersagt in einer Übergangszeit bis zum 31. Juli 2008 das Rauchen im Schulgebäude und auf dem Schulgelände. Ein Großteil der Erfurter Schulen habt die Rauchfreiheit schon mit Start des laufenden Schuljahres umgesetzt.