Schatzmeisterin des neuen Vorstands der in der DDR geschiedenen Frauen kommt aus Erfurt - Einladung zum 11. Mai im Frauenzentrum

11.05.2009 08:16

Laut neuer Sprecherin der Initiative, Ute Lauterbach, aus Brandenburg hat der seit 1999 existierende Verein mit Sitz in Schwerin kürzlich einen neuen Vorstand gewählt. Die neue Schatzmeisterin heißt Ute Kirschke und ist aus der Erfurter Initiativgruppe, die sich seit gut einem Jahr regelmäßig trifft.

Auch sie kämpft um eine Besserstellung für noch in der DDR geschiedene Frauen, besonders verlangt sie eine Lösung für die, die in Armut leben. Ein Grund dafür ist, dass die Rente für in der DDR geschiedene Frauen anders berechnet wird als für in Westdeutschland Geschiedene. Sie erhalten keinen Rentenversorgungsausgleich, weil dazu eine Regelung im Einigungsvertrag fehlt. So sind viele der Frauen ohne Schuld finanziell besonders schlecht gestellt.
Gemeinsam fordern sie eine Härtefallregelung, in der der Staat an die Stelle des Ex-Ehemanns tritt, da ein rückwirkender Versorgungsausgleich zu Lasten des geschiedenen Partners rechtlich nicht möglich ist.

Ein von 170 Frauen unterschriebenes Protestschreiben an alle 612 Bundestagsabgeordneten die mit dem Rentenüberleitungsgesetz jegliche Ansprüche auf Versorgungsausgleich und Hinterbliebenenrente verloren haben, wurde im Rahmen einer Anhörung am 4. Mai in Berlin behandelt. Da diese kein Ergebnis erbrachte, ist es wichtig in vielfältiger Form auf die Unrechtssituation hinzuweisen.

Dazu treffen sich die Initiativen aus Erfurt, Gothaer Land und Mühlhausen am Montag, dem 11. Mai um 14:30 Uhr im Frauenzentrum, Pergamentergasse 36, zum Austausch.
Eingeladen ist Frau Schubert aus dem TMSFG zu rentenrechtlichen Fragen. Interessierte sind herzlich willkommen. 

Berechnungen zufolge sollen heute noch etwa 200.000 Frauen betroffenen sein. "Uns steht Gerechtigkeit zu, wir wollen 20 Jahre nach der Wiedervereinigung endlich in der Bundesrepublik angenommen und gewürdigt werden", äußert Kirschke ihren Unmut.