"Erfurt lebt Farbe"

25.03.2010 17:00

Erfurter Malschule zum Lutherjahr.

Auch die Erfurter Malschule mit ihrem diesjährigen Projekt zum Luther-Themenjahr "Erfurt lebt Farbe" musste den Baumaßnahmen im Vorderhaus in der Erfurter Michaelisstraße weichen und wie Dorothée Aschoff zu einem früheren Termin in die Galerie Waidspeicher umziehen.

Und wie immer geht die auch überregional bekannte Einrichtung der künstlerischen Jugendbildung unter dem Dach der Volkshochschule und seit einiger Zeit unter der künstlerischen Leitung des Malers und Grafikers Andreas Jäckel unkonventionell an die große Aufgabe eines Jahresthemas heran, um für alle Altersgruppen und künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten kreative Ansatzpunkte zu finden. Der Titel der neuen Jahresausstellung der Erfurter Malschule mit ausdrucksvollen Bildern und Objekten ist aber zugleich auch ihr Aufruf für die Lutherjahre 2010 und 2011. Kinder und junge Menschen brauchen nicht lange angehalten zu werden, farbig zu denken und sich ebenso auszudrücken. Ihre Sehnsüchte und Wünsche sind meist ganz ursprünglich und zugleich sinnbildlich warm und farbig. Luthers Lebensweg war in vielen Epochen ein progressiver. Seine Leistungen stehen für sich. Doch es ist das Schöne und manchmal leider auch Traurige an der Geschichte, dass auf alle Aspekte dieser Epochen zurückgeschaut werden kann und muss, auf positive wie auch auf negative. Martin Luther beispielsweise äußerte sich im letzten Abschnitt seines Lebens eben auch judenfeindlich und gegenüber anderen Menschen gelegentlich auf unrühmliche Weise. Und dass es in der Menschheitsgeschichte oftmals nicht nur bei verbalen Äußerungen blieb, ist allen bekannt. Die jungen Künstler stellen ihre farbgewaltigen Werke bewusst auch gegen die dunklen und kalten Bilder aus unserer Geschichte. Die bunten Bilder- und Gedankenwelten der Kinder und Jugendlichen wollen daher alle Erfurter und auch ihre Gäste zur weiteren gemeinsamen Gestaltung einer kinderfreundlichen und sozialen Stadt Erfurt herausfordern, zu gelebter Toleranz und Akzeptanz gegenüber der gegenwärtigen kulturellen und religiösen Vielfalt und zu einem alltäglichen bunten Miteinander im Stadtleben. Zur Vernissage oder einem nachfolgenden Ausstellungsbesuch sind alle kleinen und großen Menschen aufgerufen, die diesen Weg mitgehen wollen.

Pressegespräch: 01.04., 11 Uhr
Vernissage (zusammen mit Dorothée Aschoff): 03.04., 18 Uhr
Ausstellungsdauer (Galerie Waidspeicher/UG): bis 02.05., Di - So 11-18 Uhr