Impfwoche der WHO 2010

22.04.2010 16:00

Unter dem Slogan "Gemeinsam können wir Masern und Röteln eliminieren – Impfen schützt" veranstaltet die Weltgesundheitsorganisation vom 24. April bis 1. Mai die 5. Impfwoche für Europa.

Alle Länder der Region Europa sind aufgefordert, sich an der WHO-Impfwoche zu beteiligen. Wie in vergangenen Jahren hat Prinzessin Mary von Dänemark, selbst Mutter von zwei Kindern, die Schirmherrschaft übernommen.
Während 2005 neun Länder am Pilotprojekt teilnahmen, nehmen 2010 bereits 46 Staaten teil. Von Irland im Westen bis nach Tadschikistan im Osten finden zahlreiche Veranstaltungen statt.

Noch immer sterben jährlich bis zu 32 000 Kinder in Europa an Krankheiten, die durch Impfungen vermeidbar sind. Auch in Deutschland gibt es schwer zu erreichende, ungeimpfte Bevölkerungsgruppen und immer wieder Ausbrüche von Infektionskrankheiten, die durch Impfungen vermeidbar wären. Dabei unterschätzen manche Eltern deutlich das Risiko von Komplikationen dieser Erkrankungen.

Mit Informationen werden Ärzte und Apotheker gezielt über die Bedeutung aller empfohlenen Schutzimpfungen aufklären und beraten. Über die Gesundheitsämter werden Faltblätter zur Verteilung in den Schulen und an die Bevölkerung bereitgestellt. Insbesondere die Kinder- und Hausärzte bieten Impfungen an.

Der Schwerpunkt der Impfwoche liegt bei der Impfung gegen Masern-Mumps-Röteln. Für einen sicheren Impfschutz benötigen alle Jugendlichen zwei MMR-Impfungen. Derzeit wird in Thüringen bei den Jugendlichen eine altersgerechte Impfrate von 90,6 Prozent erreicht, notwendig wären 97Prozent. Nur so wird im Erwachsenenalter ein ausreichender Schutz gegen Röteln erreicht und eine Infektion bei einer Schwangeren verhindert. Gleichzeitig ist diese Impfung ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung des Maserneradikationsprogrammes der WHO, das bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll.

Seit 2009 darf nicht mehr als eine Masern-Erkrankung pro 1 Mio. Einwohner auftreten, dieses Ziel wird derzeit deutschlandweit noch nicht erreicht, jedoch in Thüringen seit dem Jahr 2009 erfüllt.  
In Thüringen steht auch 2010 die Hepatitis B-Impfung Jugendlicher im Mittelpunkt der Impfwoche.

Schuluntersuchungen der 8. Klassen im Schuljahr 2001/2002 in Thüringen ergaben, dass lediglich 48,8 Prozent der Schüler einen vollständigen Impfschutz gegen Hepatitis B hatten. Analoge Untersuchungen im Schuljahr 2008/2009 in dieser Altersgruppe zeigten, dass sich der Anteil auf 62,5 Prozent verbesserte, dennoch bleibt das Ergebnis noch weit hinter dem angestrebten Ziel von 95 Prozent zurück. Damit sind auch weiterhin große Anstrengungen erforderlich, um bei Jugendlichen das Interesse für Impfungen zu erhöhen.

Die Impfwoche bietet eine gute Gelegenheit, den eigenen Impfstand zu überprüfen.
Neben der Tetanus- und Diphtherie-Impfung gibt es weitere Impfungen gegen andere schwere Infektionskrankheiten (z. B. gegen FSME, Pneumokokken, Influenza), die auch für Erwachsene von großer Bedeutung sind. Ihr Hausarzt oder Ihr Apotheker berät Sie gern.
Für Säuglinge und Kleinkinder sind die Sechsfachimpfungen und Impfungen gegen Mumps, Masern, Röteln und Windpocken sowie die Impfungen gegen Meningokokken und Pneumokokken besonders wichtig. Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren sollten sich gegen Gebärmutterhalskrebs verursachende Viren impfen lassen.

Das Amt für Soziales und Gesundheit, Abteilung Gesundheit, am Juri-Gagarin-Ring 150 bietet am Donnerstag, den 29. April 2010 von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr eine kostenlose Kontrolle der Impfausweise, die Ausstellung von Duplikaten sowie eine Impfberatung, auch für Auslandsreisende, an.

Bitte machen Sie auch Ihre Familie auf die Impfwoche aufmerksam!