Impfwoche der WHO 2011

18.04.2011 10:48

Eine Reihe von Krankheitsausbrüchen in jüngster Zeit hat uns vor Augen geführt, dass impfpräventable Krankheiten vor Ländergrenzen nicht Halt machen.

Deshalb wurde der Schwerpunkt der 6. Europäischen Impfwoche 2011 vom 23. bis 30. April unter den Slogan "Gemeinsame Lösung gegen gemeinsame Bedrohungen" gestellt.
Alle Länder der Region Europa sind aufgefordert, sich an der WHO-Impfwoche zu beteiligen. Während 2005 neun Länder am Pilotprojekt teilnahmen, sind es dieses Jahr bereits 47 Staaten. Von Irland im Westen bis nach Tadschikistan im Osten finden zahlreiche Veranstaltungen statt.

Auch in Deutschland gibt es schwer zu erreichende, ungeimpfte Bevölkerungsgruppen und immer wieder Ausbrüche von Infektionskrankheiten, die durch Impfungen vermeidbar wären. Dabei unterschätzen manche Eltern deutlich das Risiko von Komplikationen dieser Erkrankungen.
Mit Informationen werden Ärzte und Apotheker gezielt über die Bedeutung aller empfohlenen Schutzimpfungen aufklären und beraten. Über die Gesundheitsämter werden Faltblätter zur Verteilung in die Schulen und an die Bevölkerung bereitgestellt. Insbesondere die Kinder- und Hausärzte bieten Impfungen an. Der Schwerpunkt der Impfwoche liegt bei der Impfung gegen Masern-Mumps-Röteln-Varizellen sowie weiteren impfpräventablen Krankheiten im Kinder- und Jugendalter wie z. B. Meningokokken C, Hepatitis B, Pertussis.
Gleichzeitig ist die MMR-Impfung ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung des Masern-Eradikationsprogrammes der WHO, das bis 2015 abgeschlossen sein soll. Seit 2009 sollte nicht mehr als eine Masern-Erkrankung pro 1 Mio. Einwohner auftreten; dieses Ziel wird derzeit deutschlandweit noch nicht erreicht, in Thüringen seit 2009 erfüllt.

In Thüringen steht auch 2011 die Hepatitis B-Impfung Jugendlicher im Mittelpunkt der Impfwoche. Schuluntersuchungen der 8. Klassen im Schuljahr 2001/2002 in Thüringen ergaben, dass lediglich 48,8 Prozent der Schüler einen vollständigen Impfschutz gegen Hepatitis B hatten. Analoge Untersuchungen im Schuljahr 2009/2010 in dieser Altersgruppe zeigten, dass sich der Anteil auf 75 Prozent verbesserte, dennoch bleibt das Ergebnis noch weit hinter dem angestrebten Ziel von 95 Prozent zurück. Damit sind auch weiterhin große Anstrengungen erforderlich, um bei Jugendlichen das Interesse für Impfungen zu erhöhen.

Die Impfwoche bietet eine gute Gelegenheit, den eigenen Impfstand zu überprüfen. Neben der Tetanus- und Diphtherie-Impfung gibt es weitere Impfungen gegen andere schwere Infektionskrankheiten (z. B. gegen FSME, Pneumokokken, Influenza), die auch für Erwachsene von großer Bedeutung sind. Ihr Hausarzt oder Ihr Apotheker berät Sie gern. Für Säuglinge und Kleinkinder sind die Sechsfachimpfungen und Impfungen gegen Mumps, Masern, Röteln und Windpocken sowie die Impfungen gegen Meningokokken und Pneumokokken besonders wichtig. Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren sollten sich gegen Gebärmutterhalskrebs verursachende Viren impfen lassen.

Das Amt für Soziales und Gesundheit, Abteilung Gesundheit, Juri-Gagarin-Ring 150 bietet anlässlich der Europäischen Impfwoche vom 26. bis 29. April eine kostenlose Kontrolle der Impfausweise, die Ausstellung von Duplikaten sowie eine Impfberatung, auch für Auslandsreisende, und notwendige Auffrischimpfungen an.

Sie erreichen uns zusätzlich zu den normalen Öffnungszeiten:
Dienstag von 09:00 bis 12:00 Uhr, Mittwoch: 09:00 bis 12:00 Uhr und Donnerstag: 14:00 bis 17:00 Uhr. Darüber hinaus erreichen Sie uns fernmündlich unter der Telefonnummer 0361 655-4292 oder -4295 für eine individuelle Terminvereinbarung.
Bitte machen Sie auch Ihre Familie auf die Impfwoche aufmerksam! Nutzen Sie die Gelegenheit!