Ein Jahrtausend Elfenbein vom 5. bis 15. Jahrhundert

26.05.2011 00:00

Sonderausstellung vom 26. Juni bis 31. Oktober 2011 in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt.

Eine der bedeutendsten Sammlungen mittelalterlichen Elfenbeins ist für vier Monate zu Gast im Angermuseum Erfurt. Sie stammt aus dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt, das derzeit sanierungs- und umbaubedingt geschlossen ist und deshalb einen der wertvollsten Schätze mittelalterlichen Elfenbeins in Thüringen zeigen kann: Zu sehen sind kostbare Prachteinbände und Reliefs, Tragaltäre, Diptychen, Reliquienkästchen und vieles mehr. Die einzigartige Sammlung verdankt sich dem Kenntnisreichtum und erlesenen Kunstgeschmack von Jean Guillaume Adolphe Fiacre Honvlez, genannt Baron von Hüpsch (1730-1805), der ab 1755 in Köln ansässig und eine der schillerndsten Sammlerpersönlichkeiten des 18. Jahrhunderts war. Die meisten Elfenbeine stammen aus seiner 1805 in den Besitz des Landgrafen von Hessen-Darmstadt gelangten berühmten Kölner Sammlung.
Die umfangreichste Bestandsgruppe zeigt Kölner Walrosszahnschnitzereien und Werke der sogenannten Großen Kölner Beinschnitzerwerkstatt aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Dazu zählt das imposante, über 35 cm hohe Turmreliquiar aus dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts. Dass neben diesen zahlreichen Zeugnissen der Kölner Romanik auch spätantike, byzantinische, karolingische und ottonische sowie gotische Elfenbeine in künstlerisch ebenso herausragenden wie charakteristischen Beispielen vertreten sind, macht die Darmstädter Elfenbeinsammlung zu einer der weltweit bedeutendsten ihrer Art. Die 58 in Erfurt gezeigten Werke vermitteln einen gültigen Überblick über die Entwicklung dieser Gattung vom 5. bis 15. Jahrhundert.
Katalog zur Ausstellung
Dr. Theo Jülich, Die mittelalterlichen Elfenbeinarbeiten des Hessischen Landesmuseums Darmstadt, Regensburg 2007, 256 Seiten, 215 farbige Abbildungen, Preis während der Ausstellung € 29,90 (statt 39,90).
Eröffnung: Samstag, 25. Juni 2011 um 16 Uhr.