Auftaktveranstaltung des Stadtteils Krämpfervorstadt

27.05.2011 11:53

Am 24. Mai fand die Auftaktveranstaltung des Stadtteils Krämpfervorstadt zum "Thüringer Bildungsmodell - Neue Lernkulturen in Kommunen" (nelecom) in der Fachhochschule Erfurt statt.  

Die Landeshauptstadt Erfurt ist eine von 19 Thüringer Kommunen, die sich am Bildungsmodell nelecom beteiligen. Zentrales Anliegen von nelecom ist, dass Bildungsprozesse gemeinschaftlich in der Kommune verantwortet werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Unterstützung einer positiven Entwicklung möglichst aller Kinder und Jugendlichen im Stadtteil. Sie sollen darin bestärkt werden, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, ihr eigenes Leben und das Leben in der Kommune zu gestalten, sich zu beteiligen, Verantwortung zu übernehmen und sich einzubringen.

Ausgangspunkte für die Bewerbung der Landeshauptstadt Erfurt für das Thüringer Bildungsmodell nelecom waren u. a. die seit April 2008 erfolgreiche Mitwirkung der Stadt Erfurt am Modellprojekt "Weiterentwicklung der Thüringer Grundschulen" sowie die systematischen Bemühungen der Stadt zur Entwicklung eines kommunalen Bildungsmanagements im Rahmen des Bundesprogramms "Lernen vor Ort". Damit setzt sich die Entwicklung Erfurts hin zu einer "Bildungsstadt" in konsequenter Weise fort. Wie in vielen Kommunen besteht auch in Erfurt der Wunsch und die Notwendigkeit, Bildung in der Kommune nicht nur zu verwalten, sondern mit zu gestalten. Mit nelecom wird nun im Stadtteil Krämpfervorstadt ein weiterer Schritt gegangen, um Sozialräume als entwicklungsfördernde Lern-Landschaften zu gestalten.

Die Bürgerinnen und Bürger möchten in nelecom mit ihrem Engagement, ihren Stärken und Erfahrungen in verlässlicher und vertrauensvoller Weise füreinander und miteinander arbeiten. So soll für die Krämpfervorstadt, aber letztendlich auch für die gesamte Stadt Erfurt, eine neue Lern- und Lebenskultur gestaltet werden.

Der nelecom-Landeskoordinator des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Herr Dr. Bodo Krug, betonte in seinen Ausführungen zur Entstehung und Zielsetzung des Thüringer Bildungsmodells, dass es immer wichtiger für die Zukunftsfähigkeit von Kommunen wird – insbesondere unter dem Blickwinkel des demografischen Wandels – eine auf Wertschätzung basierende Lernkultur zu entwickeln, die allen Kindern und Jugendlichen bestmögliche Bedingungen für eine positive Entwicklung bietet und die ihnen Beteiligungs-, Gestaltungs- und Verantwortungsbereiche eröffnet. Wie kommunale Bildungslandschaften durch die Beteiligung und das Engagement junger Menschen in Verantwortung gestaltet werden können, wurde durch den anschließenden Bericht aus der nelecom-Kommune Saalfeld deutlich. So gibt es in Saalfeld u. a. eine im Stadtentwicklungskonzept festgeschriebene Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei allen Planungen und der Umsetzung von Entwicklungsvorhaben der Stadt. Damit sichert Saalfeld sich strategisch einbringende und engagierte Bürgerinnen und Bürger.

Im Hauptteil der Veranstaltung diskutierten die Teilnehmenden, die sich aus vielen unterschiedlichen Bereichen, wie Verwaltung, Kindertageseinrichtungen, Schulen, Vereinen, Volkshochschulen oder Kultur kamen, Möglichkeiten einer noch engeren Zusammenarbeit, um im Sinne von nelecom Kinder und Jugendliche im Stadtteil Krämpfervorstadt noch besser in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Sie entwickelten erste Visionen für die Gestaltung einer neuen Lernkultur. Dazu bedarf es der aktiven Beteiligung und verlässlichen Unterstützung verschiedenster Akteure, Institutionen, Vereine, Initiativen etc.
Die Auftaktveranstaltung diente vor allem dazu, auf Grundlage bereits bestehender Strukturen gemeinsam Ziele auszuloten und weitere Schritte zu planen. Die Entwicklung im Rahmen von nelecom im Stadtteil Krämpfervorstadt soll natürlich auch auf weitere Stadtteile ausstrahlen. So möchte der Stadtteil auch das wichtigste Entwicklungsziel der Landeshauptstadt unterstützen, sich langfristig und nachhaltig zur "Bildungsstadt " zu entwickeln.