"Alles Leben ist Begegnung": Ausstellung in der Kleinen Synagoge Erfurt

Israel und seine Menschen haben ihn stark beeindruckt, die charaktervollen Köpfe der jüdischen Menschen, die traditionellen und modernen Formen des Glaubens ebenso. Für Bernd Hartung, der nach einem langen Medizinerleben nun endgültig zu seiner künstlerischen Profession gefunden hat, war dies nicht die erste Begegnung mit gläubigen Juden. Einer Jugendliebe in Budapest verdankte er diese vor vielen Jahren. Damals hatten ihn die Weltgewandtheit und Weltoffenheit der ungarischen Juden stark bewegt.

Der Skizzenblock war Bernd Hartungs wichtigster Begleiter auf einer individuellen Reise durch Israel. Er setzte die wesentlichsten Eindrücke der Reise im Nachhinein grafisch um und schuf einen Lithografiezyklus mit dem Titel "Alles Leben ist Begegnung". Das leicht abgewandelte Zitat von Martin Buber wurde für den Grafiker zum Credo seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit diesen Begegnungen. Es waren - dies zeigen die erzählerischen und zuweilen auch leicht ironischen Umsetzungen - echte Begegnungen auf Augenhöhe mit großem Respekt für die Menschen und das Land. Hartung beweist sich mit seinen Lithografien als ein einfühlsamer Künstler, der seine Eindrücke zeichnerisch kraftvoll umsetzt.

Die Ausstellung zeigt aus der umfangreichen Serie zum jüdischen Leben, die auch noch nicht abgeschlossen ist, Arbeiten mit religiösen Inhalten und Porträts. Sie bezieht den Betsaal sowie die Frauenempore und einen Raum im Obergeschoss mit ein. Zur Vernissage werden der Künstler und die Laudatorin Eike Küstner sprechen, für wunderbare Musik sorgt der Cellist Eugen Mantu. Echte Begegnungen auf Augenhöhe sind nicht nur mit den Werken, sondern auch mit den Besuchern der Vernissage möglich.