"14. Erfurter Schmucksymposium" und "Mittendrin - Malerei. Grafik. Schmuck"

09.08.2012 15:05

Zwei Ausstellungen ab dem 18.08. in der Galerie Waidspeicher im Kulturhof zum Güldenen Krönbacken.

"Musik baut Brücken" so lautet das kulturelle Jahresthema der Stadt Erfurt im Jahr 2012. Man stellt sich sofort die positive emotionale Kraft von Musik vor, die Brücken zwischen Kontinenten, Kulturen und Religionen zu bauen vermag. Vor allem verbindet sie die Menschen miteinander. Nun sind die Teilnehmer des 14. Erfurter Schmucksymposiums zwar keine Musiker, sondern Schmuckkünstler und erleben seit der Gründung desselben1984 wie auch hier Nationen und Charaktere auf kleinem Raum verbunden werden. Die positive Kraft der Kreativität, die im Autorenschmuck zu finden ist, lädt ebenfalls die Menschen ein, zu kommunizieren, sich aufeinander einzulassen, zu hinterfragen, Brücken zu bauen. Das 14. Erfurter Schmucksymposium wagt mit einer interdisziplinären Künstlergruppe das Experiment "Musik baut Brücken - Schmuck auch, oder wie baut man mit Musik Schmuck". Es ergab sich die Möglichkeit, neben acht renommierten internationalen Schmuckkünstlern weitere Künstler in ein interdisziplinäres und fächerübergreifendes Thema einzubeziehen. Ein Musiker, ein Maler und Bildhauer sollen deshalb am Symposium als gleichberechtigte Teilnehmer mitwirken.

Heike Gruber , 1968 in Darmstadt geboren, hat seit 2002 ihren Wohn- und Arbeitssitz als freischaffende Künstlerin in Erfurt. Ausbildung, Arbeit und Studium führten sie von Darmstadt über Hanau, Göttingen und Nürnberg nach Erfurt. Mit viel Erfolg und Freude leitete sie gemeinsam mit Mandy Rasch und Uta Feiler das 13. Schmucksymposium 2010 und möchte nun ihre Erfahrungen als Projektmitglied und Teilnehmerin im neuen Team einbringen.

Mandy Rasch , 1978 in Weimar geboren, ist seit 2008 als freischaffende Künstlerin in Thüringen tätig. Sie begann mit der Ausbildung in Saalfeld, studierte in Wismar und lebte in Berlin. Seit 2010 arbeitet sie in der Projektgruppe des Schmucksymposiums und ist auch 2012 Teilnehmerin und Organisatorin zugleich .

Karola Torkos , 1975 in Erfurt geboren, lebt und arbeitet seit 2004 in London. Studium und Arbeit führten sie von Halle/Saale, über Kautokeino in Nordnorwegen nach England, wo sie neben der freischaffenden Tätigkeit als Dozentin an verschiedenen Colleges in und um London arbeitet. Sie ist neues Mitglied der Projektgruppe, die an der Organisation des 14. Schmucksymposiums 2012 arbeitet

Ulrike Kraus aus dem Heilbad Heiligenstadt ist eine junge deutsche Schmuckkünstlerin mit Diplom im Bereich Schmuckdesign (Betreuer im Studium: Prof. Theo Smeets, Prof. Lothar Brügel). Seit 2010 ist sie selbstständig in ihrem Werkstattatelier im Heilbad Heiligenstadt.

Sungho Cho aus Südkorea hat seinen M.F.A. in Metallgestaltung und Design auf der Seoul National University erworben und studiert seit 2008 in der Schmuckklasse der Akademie der Bildenden Künste München. Er bringt in seinen Schmuck einen asiatischen und buddhistischen Hintergrund ein.

Flora Vagi aus Budapest in Ungarn wurde unter anderem eingeladen, weil das Einbeziehen von künstlerischen Positionen aus Osteuropa für das Symposium traditionell wichtig ist. Sie arbeitet an intimen Schmuckobjekten, die bedeutungsvoll für ihre Träger sind, die nicht nur schmücken sondern auch kommunizieren.

Attai Chen aus Israel studierte an Kunsthochschulen in Jerusalem und München, seine Arbeiten überzeugen durch eine intensive und sensible Auseinandersetzung mit eigenwilligen Themen und Materialien. 2011 erhielt er große Anerkennung mit dem Herbert-Hoffmann-Preis.

Christopher Thompson-Royds aus Großbritannien wurde am Royal College of Art in London ausgebildet. In seinen verschiedenen Projekten, z.B. mit Blumen, Blei und Pralinen, spürt er dem Charakter der Dinge nach und setzt diesen in Schmuck und Objekte um.

Martin Konietschke ist ein vielseitiger Künstler aus Dieburg in Hessen. Als Zeichner, Radierer, Plastiker, Maler und Librettist - ,,ein recht ordentlicher Sänger und Gitarrist ist er obendrein" - versucht er so authentisch wie möglich zu sein. Er erspürt die Charaktere und zeigt dadurch das Leben in seiner Präsenz. Durch seine vielen Kontakte zu Musikern sind bereits zahlreiche Abbildungen aus diesem Genre entstanden. Seine Phantasie in Wort und Bild ist grenzenlos und man darf gespannt sein, ob er nun auch Schmuck macht.

Holger Mantey , Pianist aus Lübeck, ist ein außergewöhnlicher Musiker, der auf geniale, dabei spielerische und virtuose Weise aus den Klangwelten alter und moderner Meister schöpft. Er hat auf dem Klavier zu einem eigenen Ausdruck gefunden. Oft zu Gast auf internationalen Festivals gab er Konzerte in 20 Ländern Europas, Asiens und Afrikas.
Ausstellung "Mittendrin - Malerei. Grafik. Schmuck"

Sechs Künstler aus verschiedenen Regionen Thüringens treffen sich mittendrin - inmitten der Erfurter Altstadt. In der Galerie Waidspeicher im Kulturhof zum Güldenen Krönbacken präsentieren sie vom 18.08. 2012 bis zum 30.09.2012 ihre Arbeiten. Damit halten sie Rückschau auf ihr bisheriges Werk und geben Ausblicke auf Zukünftiges.

Es sind sechs Künstler verschiedener Gewerke: ein Grafiker, ein Maler und vier Schmuckgestalterinnen. Was führt sie zusammen, wo liegen die Gemeinsamkeiten? Alle gehören einer Generation an, sind zwischen 40 und 50 Jahre alt, stehen mitten im Leben, dessen Unterhalt sie als freiberufliche Künstler und Gestalter verdienen. Sie sind erfahren in dem, was sie tun und versiert mit ihren Mitteln. Es verbindet sie der Wunsch, gewerkeübergreifend zu arbeiten, ihre Möglichkeiten auszuloten und neue Richtungen einzuschlagen. "Mittendrin" zu sein ermöglicht den Ausblick in alle Richtungen - auf das Erreichte, auf Inspirationen, abseits des Üblichen, über den eigenen Horizont hinaus und in Richtung zukünftiger Ideen und Projekte. Um diesen "Rundumblick" geht es in dieser Ausstellung.

Isabell Kellner , Schmuckgestalterin aus Tabarz, betrachtet ihre Arbeit als eine Reise in die Welt der Farben und Formen und ihren Schmuck als Wegzeichen auf derselben. Ihr spielerisch, lyrisch gestalteter Schmuck erzählt uns Geschichten. Einen gestalterischen Kontrast dazu bieten die Arbeiten von Beatrix Schmah aus Erfurt, die durch ihre Geradlinigkeit und Konsequenzen bestechen und in denen sie die Grenzen zwischen Schmuck und Objekt auslotet. Rainer Marofke, Grafiker aus Zeulenroda beschäftigt sich seit Jahren mit der traditionellen Kunst der Radierung und entdeckt dem Sehenden die Schönheit des Vergänglichen in der Natur en detail. Frank Steenbeck, Maler und Keramiker aus Jena nimmt den Betrachter seiner Bilder mit auf den Spaziergang zwischen dem "offen sichtlichen", dem Unsprachlichen und dem Imaginären. Die Schmuckgestalterin Franziska Kraft aus Erfurt geht bei der Gestaltung ihres Schmucks gern neue Wege und verwendet auch ungewöhnliche   Materialien, Gegenstände des Alltags, deren Ästhetik sie archäologisch zu Tage fördert und goldschmiedemeisterlich veredelt. Ute Wolff- Brinckmann aus Erfurt arbeitet seit einigen Jahren intensiv mit den Möglichkeiten des Wachsmodellierens und Gießen in Silber. Ihre kleinen "Körperskulpturen" leben durch die Wirkung des Lichts, das durch Öffnungen und Durchbrüche fällt.
Vernissage: 18.08.2012
Laufzeit: 18.08.2012-30.09.2012