Erfurter zu Gast in Norwegen

04.06.2014 10:18

Nachdem im Dezember letzten Jahres Oberbürgermeister Andreas Bausewein die norwegischen und deutschen Kooperationspartner des internationalen Comenius Regio Projektes im Rathausfestsaal begrüßte, fand nun die erste Reise nach Norwegen statt.

Personen besuchen verschiedene Bildungseinrichtungen
Foto: Der Erfurter Delegation bot sich in Norwegen ein abwechslungsreiches Programm. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Insgesamt acht Vertreter aus den Partnereinrichtungen (Kindergarten Weltentdecker, Grundschule Thomas Mann, Lutherschule, Königin-Luise-Gymnasium, Amt für Bildung, Jugendamt, Staatliches Schulamt Mittelthüringen, Fachhochschule Erfurt) durften Mitte Mai die Partner in der Fjell Kommune bei Bergen besuchen. Neben Besichtigungen der Einrichtungen, Hospitationen, Gesprächen und Präsentationen wurde der Aufenthalt durch ein kulturelles Rahmenprogramm abgerundet.

Die Vertreter der deutschen Einrichtungen konnten beispielsweise erleben, wie der Übergang zwischen Kindergarten und Schule in der Praxis organisiert wird. Darüber hinaus bestand ein großes Interesse an dem Kennenlernen sogenannter Einführungsklassen der Tranevagen Schule. Hier werden Kinder mit Migrationshintergrund aus 14 verschiedenen Ländern kontinuierlich und in kleinen Schritten in die Schule bzw. den Unterricht integriert. Jedes Kind hat dabei das Recht auf einen Lehrer in seiner Muttersprache.

Aktiv miterleben konnten die Teilnehmer des Aufenthaltes ein neues Konzept der Fjell Schule: Sie bietet ihren Schüler an, statt einer zweiten Fremdsprache ab der 8. Klasse ein Berufsfeld als Unterrichtsstunde zu wählen. Damit soll den Schülern zum einen die Wahl des zukünftigen Berufes erleichtert und zum anderen ein sehr praxisorientierter Unterricht angeboten werden.

In den nächsten Monaten ist ein reger Austausch sowohl mit den norwegischen Partnern als auch zwischen den Erfurter Einrichtungen geplant. Unter dem Projekttitel "Inklusive Bildung im kommunalen Raum und Professionalisierung der Pädagogen" werden die Themen:

  • Haltung und Einstellung der Pädagogen,
  • Potenziale kommunaler Bildungslandschaften und
  • die Gestaltung von Bildungsübergängen

im Kontext einer inklusiven Pädagogik näher betrachtet. In puncto Inklusion ist Norwegen internationaler Vorreiter, bereits 1992 wurden alle staatlichen Sonderschulen abgeschafft. Inklusion wird bereits gelebt.