Lampedusa-Flüchtlinge und Flutopfer: Verkaufsausstellung mit Werken des Erfurter Künstlers Erich Enge, ein Schüler von Willi Sitte und Kurt Bunge, wird noch bis zum 1. März 2015 präsentiert

23.01.2015 13:11

Kunst für einen guten Zweck kaufen: Gemälde und Zeichnungen von Erich Enge, die er für Flüchtlingskinder und Flutopfer schuf, gibt es im Stadtmuseum in der Erfurter Johannesstraße.

Gepeinigte Menschen, rechts im Bild, vor dem Katholischen Erfurter Dom, links im Bild, eine bewegte und bewegende Szene auf blauem Hintgergrund.
Foto: Erich Enge: Vor dem Dom. Acryl auf Leinwand, 2014, 100 x 70 cm Foto: © Stadtverwaltung Erfurt/D. Urban

Zwei bewegende Themen finden ihre Umsetzung in den ausgestellten Arbeiten Erich Enges im Museum - Flutkatastrophen und Flüchtlinge weltweit.

Mensch im Wasser. Auf den Armen ein Tier.
Foto: Erich Enge: Rettung mit dem Lamm. Acryl auf Leinwand, 2013 70 x 100 cm (mit Rahmen) Foto: © Stadtverwaltung Erfurt/D. Urban

Als Ende Mai/Anfang Juni 2013 sintflutartige Regenfälle Thüringer Flüsse über die Ufer treten ließen, Ortschaften evakuiert werden mussten, Menschen vor verwüsteten Häusern standen und selbst Straßen und Eisenbahnlinien überflutet wurden, beschloss der Künstler Erich Enge dieser Naturgewalt mit seinen Gemälden eine bleibende  Erinnerung zu schaffen.

Anlass für den zweiten Bilderzyklus, der ebenso Teil der Verkaufs-Ausstellung ist, war das tödliche Drama vor Lampedusa, wo am 3. Oktober 2013 mindestens 366 Menschen ihr Leben verloren. Bis heute sterben täglich Menschen bei dem Versuch, aus Not- und Kriegsgebieten über das Mittelmeer nach Europa zu kommen.

Erich Enge nutzt seine Bilder für eine Botschaft: Vor dem Leid dieser Menschen die Augen zu verschließen, ist keine Lösung! Auch Erfurter können helfen – zum Beispiel mit dem Erwerb eines Bildes.

Der Erlös der Kunstverkäufe kommt sowohl der Thüringer Fluthilfe, als auch der Erfurter Kiwanis-Kindersprachwerkstatt zugute. Die Sprachwerkstatt ermöglicht Flüchtlingskindern eine qualifizierte Sprachschulung in der Landeshauptstadt.

Die Organisatoren hoffen mit der Erweiterung der Präsentationszeit der Verkaufsausstellung bis zum 1. März 2015 noch vielen Interessenten die Möglichkeit zu geben, finanziell die Hilfsprojekte zu unterstützen.

Der Maler und Grafiker Erich Enge wurde 1932 in Rochlitz (Böhmen) geboren. Seine Ausbildung erhielt der gelernte Maurer an der Hochschule Burg Giebichenstein in Halle bei Willi Sitte und Kurt Bunge. Er beteiligte sich mehrfach an nationalen und internationalen Ausstellungen u.a. in Moskau, München, Ägypten, Bulgarien, Finnland und Polen.

Seit 1971 ist er in Erfurt ansässig. In den Jahren 1977-78 schuf er für das Wohngebiet Rieth ein bis heute bekanntes Monumentalbild zum Thema "Die Idee wird zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift", das 1992 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Seine Produktivität als Maler dauert bis heute an. Mit gekonntem Pinselstrich widmet er sich v.a. aktuellen Themen.

Der Katalog zur Verkaufsausstellung liegt im Stadtmuseum aus und kann im Internet eingesehen werden.

Öffnungszeiten Stadtmuseum Erfurt, Johannesstraße 169: Dienstag bis Sonntag  10:00 -18:00 Uhr