Erste "Lange Nacht der Wissenschaften" in Erfurt am 27. April

28.03.2007 00:00

Vertreter der vier Veranstalter haben – auf den Tag genau einen Monat vor der ersten Langen Nacht der Wissenschaften in der Landeshauptstadt - das Programm vorgestellt. An über 50 Standorten werden am 27. April in der Zeit von 19 bis 1 Uhr mehr als 100 Forschungsprojekte und Anwendungen von Wissenschaft und Technologie präsentiert.

Wir werden am 27. April mit einem umfangreichen Programm der beteiligten Einrichtungen belegen, dass die Thüringer Landeshauptstadt im Bereich von Wissenschaft und Forschung ein erhebliches Potenzial aufzuweisen hat“, zeigte sich der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein bei der Vorstellung des Programmheftes überzeugt.
Die Universität, die Fachhochschule, das Helios Klinikum und verschiedene Elektronik-, Mikrosystemtechnik-, Solar- und Umwelttechnikfirmen aus Erfurt-Südost veranstalten gemeinsam mit der Stadtverwaltung zum ersten Mal in Erfurt die Lange Nacht der Wissenschaften - „eine Nacht voller interessanter Erlebnisse mit Erkenntnisgarantien“, verspricht der Oberbürgermeister.

Wissenschaftler, aber auch Unternehmer öffnen ihre Türen und freuen sich darauf, wissenschaftsinteressierte Menschen aus ganz Thüringen in ihren Laboren, Cleanrooms, Bibliotheken, Archiven, Hörsälen oder Produktionsstätten begrüßen zu können. Beim Blick hinter die Kulissen, kann man viel Neues entdecken und Interessantes über aktuelle Forschungsarbeiten erfahren. Nachfragen und Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht. Während der Vorträge und Präsentationen, beim Experimentieren und in der Begegnung lässt sich Bildung und Forschung zum (Be)Greifen nahe erleben. Die beteiligten Einrichtungen präsentieren allesamt neueste Erkenntnisse, überraschende Querverbindungen und unverzichtbare Grundlagen auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften, der Medizin, der Sprache, der Informatik, der Energietechnik oder der Kunst. Komplettiert wird das wissenschaftliche Programm durch ein umfangreiches Begleitprogramm mit Veranstaltungen für jung und alt.
„Können Menschen Sprechen?“, hinterfragt Prof. Gerhard Blanken vom Forum Sprache und Geist der Universität Erfurt beispielsweise das keineswegs fehlerfreie menschliche Sprachverhalten. „Wie motiviert man Menschen ihrer sozialen Verantwortung in der Gesellschaft oder im globalen Klimaschutz nachzugehen?“, diskutiert die Direktorin des Center for Empirical Research in Economics and Behavioral Sciences Prof. Bettina Rockenbach an diesem Abend in der Universitätsbibliothek neueste Ergebnisse der Kooperationsforschung. Mit den Veränderungen der Kommunikation durch das Handy befasst sich ein Vortrag von Prof.  Joachim Höflich vom Zentrum für Kommunikation und Digitale Medien.
Wie schwer der Eiffelturm ist, kann man mit den Ingenieuren um Prof. Ralf  Lippomann an der Fachhochschule berechnen.  Mit dem Titel „Wenn die Erde Feuer spuckt“ ist eine Vorlesung am Fachbereich Landschaftsarchitektur und Gartenbau überschrieben, die auch für Kinder geeignet ist. „Blitze auf Abruf“ produziert der Naturwissenschaftler Prof. Meinhard Landmann zu vorgerückter Stunde im Innenhof des Fachhochschulcampus in der Altonaer Straße.
„Wenn ‚Lange Nächte’ schlaflos sind“ unter diesem Titel können sich nicht nur Betroffene im Schlaflabor des Erfurter Klinikums einen Einblick in die Arbeit der Schlafmedizin verschaffen. Mit dem „Voxel Man TempoSurg“ wird eine besondere medizinisch-technische Innovation in der HNO vorgestellt. Während der Wissenschaftsnacht können Besucher selbst mit dem „Bohrer“, einem Datenstift, der einem echten Knochenbohrer aus dem OP-Saal nachempfunden ist, virtuelles Knochengewebe absolut realitätsnah bearbeiten. „Baby-Kino“ mit 4-D-Ultraschalltechnik oder eine Teddyklinik für die „kranken“ Puppen und Kuscheltiere der Jüngsten stehen in dem Krankenhaus der Maximalversorgung an dem Abend auch im Programm.
Das Thüringer Museum für Elektrotechnik in der Schlachthofstraße öffnet ebenso seine Pforten wie das neue Umspannwerk der SWE Erfurt-West am Lauentor. In das „Herz des Nahverkehrs“, die Betriebsleitstelle der EVAG kann man im Betriebshof am Urbicher Kreuz  schauen. Der berühmte Foucaultsche Pendelversuch wird im Anwenderzentrum Mikrosystemtechnik in der Konrad-Zuse-Straße zu sehen sein. Führungen im TERMINAL EF geben Einblick in die Laser- und Solartechnik. Wie „Chipkarten für die Welt“ hergestellt werde, kann bei „CircleSmartCard“ in den Weiden erfahren. Einen „nächtlichen Ausflug in die partikelfreie Welt“ gibt es bei der X-Fab Semiconductor Foundries AG in der Haarbergstraße und und und…

Damit die Besucher möglichst viele Einrichtungen an diesem Abend besuchen können, hat die EVAG zusätzliche Verbindungen zwischen den Veranstaltungsorten eingerichtet. Die Eintrittskarten gelten am Veranstaltungstag ab 18 bis 2 Uhr des Folgetages als Fahrausweis. Parkplätze stehen an den meisten Veranstaltungsorten ausreichend zur Verfügung. Auswärtige Besucher sollten dennoch die ausgewiesenen Park & Ride Plätze nutzen. Tickets für die Lange Nacht der Wissenschaften gibt es ab sofort in der Tourist-Information am Benediktsplatz, im EVAG-Center am Anger und in allen Thüringer Geschäftsstellen der TA, TLZ und OTZ zum Preis von 5 Euro (ermäßigt 3 Euro) bzw. 12 Euro (Familienkarte). An der Abendkasse wird je 1 Euro Aufschlag erhoben. Das komplette Programm gibt es in den Vorverkaufsstellen sowie in den beteiligten Einrichtungen und Unternehmen.